Nachhaltig im Sauerland #4
Wahrscheinlich kennst du es auch. Du hast dir fest vorgenommen nachhaltiger zu leben, vielleicht sogar für das neue Jahr. Dieser Vorsatz findet jedoch oft ein jähes Ende, sobald du dein Haus oder deine Wohnung verlässt. Nicht mit Absicht. Aber es passiert. Du bist unterwegs und merkst, dass ein Kaffee jetzt genau das Richtige wäre. Doch für eine Pause in einem Café ist keine Zeit, also schnell zum Kaffee-Dealer deines Vertrauens. „To go?“, wirst du gefragt. Du nickst und als du die Hände nach dem Wegwerfbecher ausstreckst, kommt das schlechte Gewissen – und das bleibt, auch als du den Becher 15 Minuten später in den Müll wirfst.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
Wenn wir mal ganz ehrlich sind bedeutet das aber nicht unbedingt, dass es Spaß macht sich neue Gewohnheiten anzueignen. Dabei könnten wir oft viel nachhaltiger unterwegs sein, wenn die Faulheit nicht siegen würde.
Abends das Frühstück für den nächsten Tag vorbereiten? Aber die Couch ist so bequem und am Bahnhof kommst du morgen früh ja auch an dem Laden vorbei, der dieses kleingeschnittene Obst in Plastikbechern verkauft – wie praktisch!
Sicher, auch unterwegs nachhaltiger zu leben mag anfangs hier und da etwas aufwendiger sein, allerdings tust du damit nicht nur der Umwelt etwas Gutes – du sparst sogar noch Geld. Wir haben ein paar Tipps für dich, wie Nachhaltigkeit auch unterwegs kein Problem ist.
Mehrweg-Kaffeebecher
Schon mal einen Thermobecher gekauft, festgestellt, dass er in der Tasche ausläuft und dann das Vorhaben wieder über den Haufen geworfen? Der Klassiker. Es gibt aber auch einige gute und vor allem dichte Thermobecher, die nicht nur deine Heißgetränke von Zuhause sicher transportieren, sondern auch noch wirklich schick und stylisch aussehen. Ein wenig im Internet recherchieren hilft – so findest du ganz leicht einen Becher, der dich durch den Tag begleitet.
Kalte Getränke to go
Bleiben wir beim Thema Getränke. Hier schnell eine Apfelschorle mitgenommen, dort ein Wasser und schon hat man zwei Pfandflaschen, deren Entsorgung lästig ist – also heimlich ab damit in den Müll, auch wenn das so nicht sein soll. Auch hier kannst du auf Mehrwegvarianten von Trinkflaschen zurückgreifen, die du einfach zu Hause befüllst und mitnimmst. Wenn dir dafür die Flaschen aus Glas zu unsicher sind, kannst du auch auf Flaschen aus Edelstahl zurückgreifen oder einfach mal eine Plastikflasche mehrmals befüllen.
Frischhaltedosen und Bento Boxen
Klingt ein bisschen oldschool, aber tatsächlich sparst du jede Menge Geld, wenn du einfach etwas mehr kochst und dir einen Teil davon zur Arbeit mitnimmst, anstatt jeden Tag in die Kantine zu gehen oder teure belegte Brötchen zu kaufen.
Vielleicht bist du auch kreativ, hast aber noch nie etwas von Bento Boxen gehört? Die Boxen aus Japan sind oft mehrstöckig und in mehrere kleine Fächer unterteilt. Diese verhindern, dass sich verschiedene Speisen vermischen. Deine Kreativität ist gefragt, denn der Hintergedanke bei Bento Boxen ist, das Essen darin möglichst kunstvoll und kreativ zu arrangieren – so machen Frühstück und Mittagessen gleich viel mehr Spaß!
Stofftaschentücher
Früher war alles besser – das hört man immer wieder gerne, doch beim Thema Stofftaschentücher schütteln wahrscheinlich die meisten den Kopf. Klingt irgendwie altmodisch und unhygienisch, doch das sind die Stofftücher keinesfalls. Man sollte sie einfach genauso oft wechseln wie ein normales Taschentuch – klingt logisch, oder? Danach ab und die Wäsche und schon sind sie so gut wie neu. Zwar haben Stofftaschentücher bei der Herstellung eine schlechtere Ökobilanz als die schneeweißen Papiertücher, doch da sie gut und gerne ein Leben lang halten, sind sie auf lange Sicht wesentlich nachhaltiger.