Barrierefreiheit im Sauerland professionell geplant
Im Jahr 2030 wird jeder vierte Bundesbürger älter als 65 Jahre sein. Wer heute ein Haus baut, sollte daher konsequent auf Barrierefreiheit achten. Denn wenn die Immobilie später verkauft wird, erfüllt sie bereits die Voraussetzungen für einen Altersruhesitz – was sich positiv auf den Verkaufspreis auswirkt. Zudem macht das Plus an Bewegungsfreiheit auch für junge Familien den Alltag deutlich angenehmer.
Barrierefreiheit sollte jedoch immer vom Profi geplant werden. Das zeigt sich vor allem beim Badezimmer, einem der meistfrequentierten Räume jedes Eigenheims. Die Beratung durch den SHK-Fachmann ist ein Muss. Im Vergleich zu anderen Räumen sind nachträgliche bauliche Veränderungen im Bad nur mit erheblichem Aufwand möglich. Gleichzeitig ist das Bad ein Ort erhöhter Unfallgefahr, die sich durch die Auswahl der richtigen Produkte und Baustoffe minimieren lässt.
Barrierefreies WC mit Haltegriffen und extrahoch. Foto: Figge
Natürlich müssen im Neubau für die junge Familie weder Haltegriffe neben dem WC noch eine Einstiegshilfe für die Badewanne vorhanden sein, sollten später jedoch problemlos nachgerüstet werden können.
Barrierefreiheit im Bad hängt von vielen Details ab. So sollten die Fliesen eine hohe Rutschfestigkeit aufweisen. Zur Orientierung: In öffentlichen Räumen ist die Rutschfestigkeitsklasse R 10 vorgeschrieben. Und auch die Farbgebung spielt eine Rolle: Da bei den meisten Menschen die Augen im Alter schlechter werden, sind reflexionsarme Oberflächen wichtig, um Spiegelungen und Irritationen zu vermeiden. Außerdem sollten sich Wand- und Bodenfliesen farblich deutlich unterscheiden um die Orientierung zu erleichtern.
Besondere Aufmerksamkeit verdient auch das Waschbecken. Barrierefrei heißt hier, dass das Waschbecken mit einem Rollstuhl oder Rollator unterfahren werden kann und genug Platz für zusätzliche Haltegriffe ist. Ansonsten kann im Alter schon das Händewaschen zu einer belastenden Kraftanstrengung werden.
Barrierefreier Waschtisch: Mit Rollstuhl gut unterfahrbar. Foto: Figge
Der Markt bietet heute eine große Vielzahl von Sanitärprodukten für die verschiedensten Einschränkungen. Um möglichst umfassend und neutral zu informieren, hat der Zentralverband SHK unter www.shk-barrierefrei.de eine Website entwickelt. Hier findet sich neben einer Vielzahl von praktischen Tipps und Anregungen sogar eine Suchmaschine, die speziell über Produkte zu einzelnen körperlichen Einschränkungen informiert. (txn)