Bauhauptgewerbe Statistik: Hochbau steigt, Tiefbau fällt
München (vz). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) in einer aktuellen Pressemeldung mitteilt, sind im August 2010 die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe (Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen) im Vergleich zum August 2009 preisbereinigt um 0,5% gestiegen. Dabei nahm die Baunachfrage im Hochbau um 9,2% zu, im Tiefbau dagegen um 7,7% ab.
Der Gesamtumsatz ist im August 2010 um 0,9% auf rund 7,7 Milliarden Euro gegenüber August 2009 gestiegen. Ende August 2010 waren in den Betrieben des Hoch- und Tiefbaus 712.000 Personen tätig; das waren etwa 11.000 Personen weniger als noch ein Jahr zuvor (- 1,6%).
Mit vorsichtigem Optimismus verfolgt auch die Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. (München) die seit einigen Monaten permanent steigende Nachfrage im Hochbau. Die Verbraucherschutz-Organisation führt den Anstieg grundsätzlich auf die günstigen Rahmenbedingungen auf dem Finanzmarkt zurück. Die derzeit historisch günstigen Hypothekenzinsen sind für viele potentielle Hausbesitzer ein sehr starkes Signal. „Wenn nicht jetzt, wann dann", so beschreibt Florian Haas, Vorstand der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. (München), die Aufbruchstimmung in vielen Haushalten Deutschlands. Dennoch weist Haas darauf hin, dass ein genaues Hinschauen nicht nur bei der Bau-Finanzierung lohnt, bei der es nach wie vor sehr große Unterschiede gibt. Auch bei den bauausführenden Firmen gilt es, genau hinzuschauen. „Natürlich muss die Qualität der Bauausführung stimmen. Hier lohnt es sich, die zertrifizierten Garantieleistungen der Baufirmen intensiv unter die Lupe zu nehmen", so Haas.
In den ersten acht Monaten des Jahres 2010 stiegen die Auftragseingänge des Bauhauptgewerbes preisbereinigt um 2,9% gegenüber den ersten acht Monaten 2009. Der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes betrug im Zeitraum Januar bis August 2010 insgesamt 47,8 Milliarden Euro und lag damit um 4,9% unter dem Niveau der ersten acht Monate 2009. Die Zahl der tätigen Personen ist in diesem Zeitraum um 1,2% gesunken.
Die aktuellen Zahlen beziehen sich auf eine aktuelle Pressemeldung (Nr.381) des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden (Destatis) vom 22. Oktober 2010.
Quelle: Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V.