Wallen/Meschede. Unterstützung für die neu gegründete Genossenschaft „Bio-Energiedorf Wallen“: Die Stadt will sich an dem bürgerschaftlichen Projekt mit dem Kauf von zwei Genossenschaftsanteilen beteiligen. Das jedenfalls beschlossen einstimmig die Mitglieder des Haupt- und Finanzauschusses. Das „letzte Wort“ hat nun der Stadtrat.
Ende Januar hatten mehr als 80 Bürgerinnen und Bürger in Wallen die Gründung der Genossenschaft beschlossen - und damit den Grundstein für eine Nahwärmeversorgung unabhängig von der Preispolitik der großen Energieversorger gelegt. Zentrales Element soll eine Holzhackschnitzelheizung werden, aus der die über eine Nahwärmeleitung angeschlossenen Gebäude ihre Heizenergie beziehen. Neben der Hackschnitzelheizung, die mit dem regionalen Rohstoff Holz betrieben wird, soll auch die Biogas-Anlage eines heimischen Landwirts genutzt werden. „Hier wird mit natürlichen Ressourcen auf umweltfreundlichem Weg Wärme für die Haushalte erzeugt“, so Bürgermeister Uli Hess, der zudem das bürgerschaftliche Engagement der Wallener Einwohnerinnen und Einwohner würdigt.
Die Anlage entspreche voll und ganz den Konzepten der Stadtverwaltung. Zum einen setze man bei Energieerzeugung und -verteilung auf privatwirtschaftliches Engagement. Und zum anderen sei das Nahwärmenetz eine Lösung, die passgenau auf Möglichkeiten und Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten sei. Uli Hess: „In Wallen nehmen Bürger ihre Wärmeversorgung selbst in die Hand. Das wird sich für sie dauerhaft rechnen – und die Umwelt profitiert, weil die Nutzung erneuerbarer Rohstoffe im Mittelpunkt steht.“ Solche Konzepte seien zukunftsfähig: „Hier geht es nicht um Allgemeinplätze, sondern um ganz konkrete Lösungen.“ Und nicht zuletzt schafften die Bürger mit dem Nahwärmenetz moderne Infrastruktur für den eigenen Ort: „Das ist ein Stück Zukunftsfähigkeit.“
Mit dem Kauf der Anteile wird die Stadt künftig Nahwärme für den Kindergarten und das Feuerwehrgerätehaus in Wallen von der neuen Genossenschaft beziehen.