Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende: Keine voreiligen Entscheidungen treffen. 

München / Meschede. Innerhalb weniger Monate sind die Hypothekenzinsen in Deutschland spürbar gestiegen. Kostete im August vergangenen Jahres ein Baudarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung noch um die 3,2 Prozent im Schnitt, so waren es Ende Januar 2011 bereits knapp vier Prozent. Der Zinssprung sollte aber Bauherren und Immobilienkäufer nicht zu voreiligen Entscheidungen verleiten, die später sehr kostspielig werden könnten. Denn immer noch ist Baugeld historisch preiswert, sind die Hypothekenzinsen deutlich niedriger als im langfristigen Schnitt.

 

Die Schuldenkrise Griechenlands und Irlands scheint – vorerst jedenfalls – beendet. Bei allen Vorbehalten der Europäischen Union gegenüber und der Angst um die Stabilität des Euro – zumindest ein Gutes hatten die Probleme an der Peripherie unseres Kontinents. Denn Investoren flohen in die viel beschworenen sicheren Häfen deutscher Bundesanleihen. „Das ließ deren Börsenkurse vergangenes Jahr beinahe dramatisch steigen, entsprechend deutlich war der Renditerückgang. In der Folge fielen auch die Hypothekenzinsen auf ein bis dato noch nie erreichtes Niveau“, erläutert Florian Haas, Vorsitzender der „Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e. V.“ in München.

Dank des EU-Rettungsschirms haben die Beinahe-Pleiten Irlands und Griechenlands sowie die nach wie vor großen Schuldenprobleme Portugals und Spaniens derzeit nicht mehr die Bedeutung wie noch vor einigen Monaten. Stattdessen „spielen Investoren seit Kurzem das Thema Inflation, was durchaus verständlich ist“, glaubt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas. EU-weit erreichte die Geldentwertungsrate im Januar 2,4 Prozent. Mag sein mit weiter steigender Tendenz, weil die Preise von Energierohstoffen und Nahrungsmitteln dank des weltweiten Konjunkturaufschwungs auch in diesem Jahr weiter zulegen dürften.

Zwar ist dieser Preisanstieg nicht weiter Besorgnis erregend. Zumal die Europäische Zentralbank (EZB) ihr eigenes Inflationsziel mit knapp zwei Prozent jährlich ansetzt. Doch Ausschlag gebend an den Kapitalmärkten ist nicht der aktuelle Wert, sondern es sind die Erwartungen der Investoren, wie sich die Geldentwertung künftig entwickeln wird. Und „wer hier einen mehr oder weniger deutlichen Anstieg sieht, der verkauft niedrig verzinste festverzinsliche Wertpapiere, insbesondere Staatsanleihen und Pfandbriefe. Das wiederum führt zu steigenden Renditen und verursacht mittelbar auch teureres Baugeld“, erklärt Florian Haas.

Doch ob die Angst vor deutlich steigenden Inflationsraten in den nächsten Jahren tatsächlich berechtigt ist, weiß heute niemand. Erforderlich dafür wäre, dass in einem so genannten Zweitrundeneffekt die Löhne und Gehälter in Deutschland überproportional steigen würden. Doch darauf deuten die aktuellen und die bald beginnenden Tarifrunden (noch) nicht hin. Außerdem hat die EZB unmissverständlich darauf hingewiesen, dass sie durch frühzeitige und wiederholte Anhebungen des rekordtiefen Leitzinses ihre Möglichkeiten zur Inflationsbekämpfung nutzen wird. Überdies könnte eine erneute Zuspitzung der Schuldenkrise in den europäischen Peripherieländern wiederum eine Flucht in deutsche Staatsanleihen verursachen, so dass wegen des damit verbundenen Renditerückgangs auch Baugeld erneut spürbar preiswerter würde.

Deshalb warnt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas Bauherren und Immobilienkäufer vor „übereilten und deshalb nicht durchdachten Entscheidungen, die auf Dauer sehr teuer werden könnten.“ Denn selbst wenn die Hypothekenzinsen auf dem derzeit, im Vergleich zum Stand vor ein paar Monaten, erhöhten Niveau verharrten oder noch geringfügig weiter stiegen, so gilt nach wie vor: Baugeld ist historisch günstig. So kostet ein Baukredit mit zehnjähriger Zinsbindung im Schnitt der vergangenen zehn Jahre rund 4,75 Prozent. Das sind rund drei Viertel Prozentpunkte mehr als derzeit.

Gegenüber dem Schnitt der Hypothekenzinsen mit zehnjähriger Bindung seit dem Jahr 1980 sehen die aktuellen Konditionen noch deutlich besser aus. „Hier beträgt der Wert rund sieben Prozent, somit drei Prozentpunkte mehr als heute“, sagt Florian Haas. In Euro und Cent ausgedrückt: Wer jetzt ein Hypothekendarlehen über 200.000 Euro vereinbart, spart gegenüber dem langfristigen Zinsschnitt bei zehnjähriger Bindung Jahr für Jahr um die 6.000 Euro.

Deshalb: Wer sein Traumhaus gefunden hat, sollte trotz der jüngsten Verteuerung des Baugeldes zugreifen. Vorausgesetzt „er lässt sich nicht unter Zeitdruck setzen und beachtet die wichtigsten Finanzierungsregeln“, rät Florian Haas. Diese lauten: Von einer Reihe unterschiedlicher Kreditgeber, also nicht ausschließlich von der Hausbank, Angebote einholen und miteinander vergleichen. Ausreichend Eigenkapital mitbringen, eine möglichst lange Zinsbindung von zehn oder 15 Jahren vereinbaren. Außerdem die Möglichkeit einer gebührenfreien Sondertilgung von jährlich fünf bis zehn Prozent des Anfangsdarlehens. Neben einem möglichst niedrigen Zinssatz kommt es darauf an, dass der „Schuldner seine Finanzierungsvereinbarung möglichst flexibel gestaltet. Neben der bereits erwähnten Sondertilgung etwa indem er eine problemlose Änderung des regelmäßigen Tilgungssatzes, entsprechend seinen finanziellen Möglichkeiten, bei der Bank oder Sparkasse durchsetzt“, empfiehlt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas

 

Quelle: Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e. V.

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Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende: Keine voreiligen Entscheidungen treffen. 

München / Meschede. Innerhalb weniger Monate sind die Hypothekenzinsen in Deutschland spürbar gestiegen. Kostete im August vergangenen Jahres ein Baudarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung noch um die 3,2 Prozent im Schnitt, so waren es Ende Januar 2011 bereits knapp vier Prozent. Der Zinssprung sollte aber Bauherren und Immobilienkäufer nicht zu voreiligen Entscheidungen verleiten, die später sehr kostspielig werden könnten. Denn immer noch ist Baugeld historisch preiswert, sind die Hypothekenzinsen deutlich niedriger als im langfristigen Schnitt.

 

Die Schuldenkrise Griechenlands und Irlands scheint – vorerst jedenfalls – beendet. Bei allen Vorbehalten der Europäischen Union gegenüber und der Angst um die Stabilität des Euro – zumindest ein Gutes hatten die Probleme an der Peripherie unseres Kontinents. Denn Investoren flohen in die viel beschworenen sicheren Häfen deutscher Bundesanleihen. „Das ließ deren Börsenkurse vergangenes Jahr beinahe dramatisch steigen, entsprechend deutlich war der Renditerückgang. In der Folge fielen auch die Hypothekenzinsen auf ein bis dato noch nie erreichtes Niveau“, erläutert Florian Haas, Vorsitzender der „Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e. V.“ in München.

Dank des EU-Rettungsschirms haben die Beinahe-Pleiten Irlands und Griechenlands sowie die nach wie vor großen Schuldenprobleme Portugals und Spaniens derzeit nicht mehr die Bedeutung wie noch vor einigen Monaten. Stattdessen „spielen Investoren seit Kurzem das Thema Inflation, was durchaus verständlich ist“, glaubt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas. EU-weit erreichte die Geldentwertungsrate im Januar 2,4 Prozent. Mag sein mit weiter steigender Tendenz, weil die Preise von Energierohstoffen und Nahrungsmitteln dank des weltweiten Konjunkturaufschwungs auch in diesem Jahr weiter zulegen dürften.

Zwar ist dieser Preisanstieg nicht weiter Besorgnis erregend. Zumal die Europäische Zentralbank (EZB) ihr eigenes Inflationsziel mit knapp zwei Prozent jährlich ansetzt. Doch Ausschlag gebend an den Kapitalmärkten ist nicht der aktuelle Wert, sondern es sind die Erwartungen der Investoren, wie sich die Geldentwertung künftig entwickeln wird. Und „wer hier einen mehr oder weniger deutlichen Anstieg sieht, der verkauft niedrig verzinste festverzinsliche Wertpapiere, insbesondere Staatsanleihen und Pfandbriefe. Das wiederum führt zu steigenden Renditen und verursacht mittelbar auch teureres Baugeld“, erklärt Florian Haas.

Doch ob die Angst vor deutlich steigenden Inflationsraten in den nächsten Jahren tatsächlich berechtigt ist, weiß heute niemand. Erforderlich dafür wäre, dass in einem so genannten Zweitrundeneffekt die Löhne und Gehälter in Deutschland überproportional steigen würden. Doch darauf deuten die aktuellen und die bald beginnenden Tarifrunden (noch) nicht hin. Außerdem hat die EZB unmissverständlich darauf hingewiesen, dass sie durch frühzeitige und wiederholte Anhebungen des rekordtiefen Leitzinses ihre Möglichkeiten zur Inflationsbekämpfung nutzen wird. Überdies könnte eine erneute Zuspitzung der Schuldenkrise in den europäischen Peripherieländern wiederum eine Flucht in deutsche Staatsanleihen verursachen, so dass wegen des damit verbundenen Renditerückgangs auch Baugeld erneut spürbar preiswerter würde.

Deshalb warnt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas Bauherren und Immobilienkäufer vor „übereilten und deshalb nicht durchdachten Entscheidungen, die auf Dauer sehr teuer werden könnten.“ Denn selbst wenn die Hypothekenzinsen auf dem derzeit, im Vergleich zum Stand vor ein paar Monaten, erhöhten Niveau verharrten oder noch geringfügig weiter stiegen, so gilt nach wie vor: Baugeld ist historisch günstig. So kostet ein Baukredit mit zehnjähriger Zinsbindung im Schnitt der vergangenen zehn Jahre rund 4,75 Prozent. Das sind rund drei Viertel Prozentpunkte mehr als derzeit.

Gegenüber dem Schnitt der Hypothekenzinsen mit zehnjähriger Bindung seit dem Jahr 1980 sehen die aktuellen Konditionen noch deutlich besser aus. „Hier beträgt der Wert rund sieben Prozent, somit drei Prozentpunkte mehr als heute“, sagt Florian Haas. In Euro und Cent ausgedrückt: Wer jetzt ein Hypothekendarlehen über 200.000 Euro vereinbart, spart gegenüber dem langfristigen Zinsschnitt bei zehnjähriger Bindung Jahr für Jahr um die 6.000 Euro.

Deshalb: Wer sein Traumhaus gefunden hat, sollte trotz der jüngsten Verteuerung des Baugeldes zugreifen. Vorausgesetzt „er lässt sich nicht unter Zeitdruck setzen und beachtet die wichtigsten Finanzierungsregeln“, rät Florian Haas. Diese lauten: Von einer Reihe unterschiedlicher Kreditgeber, also nicht ausschließlich von der Hausbank, Angebote einholen und miteinander vergleichen. Ausreichend Eigenkapital mitbringen, eine möglichst lange Zinsbindung von zehn oder 15 Jahren vereinbaren. Außerdem die Möglichkeit einer gebührenfreien Sondertilgung von jährlich fünf bis zehn Prozent des Anfangsdarlehens. Neben einem möglichst niedrigen Zinssatz kommt es darauf an, dass der „Schuldner seine Finanzierungsvereinbarung möglichst flexibel gestaltet. Neben der bereits erwähnten Sondertilgung etwa indem er eine problemlose Änderung des regelmäßigen Tilgungssatzes, entsprechend seinen finanziellen Möglichkeiten, bei der Bank oder Sparkasse durchsetzt“, empfiehlt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas

 

Quelle: Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e. V.

Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende: Keine voreiligen Entscheidungen treffen. 

München / Meschede. Innerhalb weniger Monate sind die Hypothekenzinsen in Deutschland spürbar gestiegen. Kostete im August vergangenen Jahres ein Baudarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung noch um die 3,2 Prozent im Schnitt, so waren es Ende Januar 2011 bereits knapp vier Prozent. Der Zinssprung sollte aber Bauherren und Immobilienkäufer nicht zu voreiligen Entscheidungen verleiten, die später sehr kostspielig werden könnten. Denn immer noch ist Baugeld historisch preiswert, sind die Hypothekenzinsen deutlich niedriger als im langfristigen Schnitt.

 

Die Schuldenkrise Griechenlands und Irlands scheint – vorerst jedenfalls – beendet. Bei allen Vorbehalten der Europäischen Union gegenüber und der Angst um die Stabilität des Euro – zumindest ein Gutes hatten die Probleme an der Peripherie unseres Kontinents. Denn Investoren flohen in die viel beschworenen sicheren Häfen deutscher Bundesanleihen. „Das ließ deren Börsenkurse vergangenes Jahr beinahe dramatisch steigen, entsprechend deutlich war der Renditerückgang. In der Folge fielen auch die Hypothekenzinsen auf ein bis dato noch nie erreichtes Niveau“, erläutert Florian Haas, Vorsitzender der „Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e. V.“ in München.

Dank des EU-Rettungsschirms haben die Beinahe-Pleiten Irlands und Griechenlands sowie die nach wie vor großen Schuldenprobleme Portugals und Spaniens derzeit nicht mehr die Bedeutung wie noch vor einigen Monaten. Stattdessen „spielen Investoren seit Kurzem das Thema Inflation, was durchaus verständlich ist“, glaubt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas. EU-weit erreichte die Geldentwertungsrate im Januar 2,4 Prozent. Mag sein mit weiter steigender Tendenz, weil die Preise von Energierohstoffen und Nahrungsmitteln dank des weltweiten Konjunkturaufschwungs auch in diesem Jahr weiter zulegen dürften.

Zwar ist dieser Preisanstieg nicht weiter Besorgnis erregend. Zumal die Europäische Zentralbank (EZB) ihr eigenes Inflationsziel mit knapp zwei Prozent jährlich ansetzt. Doch Ausschlag gebend an den Kapitalmärkten ist nicht der aktuelle Wert, sondern es sind die Erwartungen der Investoren, wie sich die Geldentwertung künftig entwickeln wird. Und „wer hier einen mehr oder weniger deutlichen Anstieg sieht, der verkauft niedrig verzinste festverzinsliche Wertpapiere, insbesondere Staatsanleihen und Pfandbriefe. Das wiederum führt zu steigenden Renditen und verursacht mittelbar auch teureres Baugeld“, erklärt Florian Haas.

Doch ob die Angst vor deutlich steigenden Inflationsraten in den nächsten Jahren tatsächlich berechtigt ist, weiß heute niemand. Erforderlich dafür wäre, dass in einem so genannten Zweitrundeneffekt die Löhne und Gehälter in Deutschland überproportional steigen würden. Doch darauf deuten die aktuellen und die bald beginnenden Tarifrunden (noch) nicht hin. Außerdem hat die EZB unmissverständlich darauf hingewiesen, dass sie durch frühzeitige und wiederholte Anhebungen des rekordtiefen Leitzinses ihre Möglichkeiten zur Inflationsbekämpfung nutzen wird. Überdies könnte eine erneute Zuspitzung der Schuldenkrise in den europäischen Peripherieländern wiederum eine Flucht in deutsche Staatsanleihen verursachen, so dass wegen des damit verbundenen Renditerückgangs auch Baugeld erneut spürbar preiswerter würde.

Deshalb warnt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas Bauherren und Immobilienkäufer vor „übereilten und deshalb nicht durchdachten Entscheidungen, die auf Dauer sehr teuer werden könnten.“ Denn selbst wenn die Hypothekenzinsen auf dem derzeit, im Vergleich zum Stand vor ein paar Monaten, erhöhten Niveau verharrten oder noch geringfügig weiter stiegen, so gilt nach wie vor: Baugeld ist historisch günstig. So kostet ein Baukredit mit zehnjähriger Zinsbindung im Schnitt der vergangenen zehn Jahre rund 4,75 Prozent. Das sind rund drei Viertel Prozentpunkte mehr als derzeit.

Gegenüber dem Schnitt der Hypothekenzinsen mit zehnjähriger Bindung seit dem Jahr 1980 sehen die aktuellen Konditionen noch deutlich besser aus. „Hier beträgt der Wert rund sieben Prozent, somit drei Prozentpunkte mehr als heute“, sagt Florian Haas. In Euro und Cent ausgedrückt: Wer jetzt ein Hypothekendarlehen über 200.000 Euro vereinbart, spart gegenüber dem langfristigen Zinsschnitt bei zehnjähriger Bindung Jahr für Jahr um die 6.000 Euro.

Deshalb: Wer sein Traumhaus gefunden hat, sollte trotz der jüngsten Verteuerung des Baugeldes zugreifen. Vorausgesetzt „er lässt sich nicht unter Zeitdruck setzen und beachtet die wichtigsten Finanzierungsregeln“, rät Florian Haas. Diese lauten: Von einer Reihe unterschiedlicher Kreditgeber, also nicht ausschließlich von der Hausbank, Angebote einholen und miteinander vergleichen. Ausreichend Eigenkapital mitbringen, eine möglichst lange Zinsbindung von zehn oder 15 Jahren vereinbaren. Außerdem die Möglichkeit einer gebührenfreien Sondertilgung von jährlich fünf bis zehn Prozent des Anfangsdarlehens. Neben einem möglichst niedrigen Zinssatz kommt es darauf an, dass der „Schuldner seine Finanzierungsvereinbarung möglichst flexibel gestaltet. Neben der bereits erwähnten Sondertilgung etwa indem er eine problemlose Änderung des regelmäßigen Tilgungssatzes, entsprechend seinen finanziellen Möglichkeiten, bei der Bank oder Sparkasse durchsetzt“, empfiehlt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas

 

Quelle: Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e. V.

Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende: Keine voreiligen Entscheidungen treffen. 

München / Meschede. Innerhalb weniger Monate sind die Hypothekenzinsen in Deutschland spürbar gestiegen. Kostete im August vergangenen Jahres ein Baudarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung noch um die 3,2 Prozent im Schnitt, so waren es Ende Januar 2011 bereits knapp vier Prozent. Der Zinssprung sollte aber Bauherren und Immobilienkäufer nicht zu voreiligen Entscheidungen verleiten, die später sehr kostspielig werden könnten. Denn immer noch ist Baugeld historisch preiswert, sind die Hypothekenzinsen deutlich niedriger als im langfristigen Schnitt.

 

Die Schuldenkrise Griechenlands und Irlands scheint – vorerst jedenfalls – beendet. Bei allen Vorbehalten der Europäischen Union gegenüber und der Angst um die Stabilität des Euro – zumindest ein Gutes hatten die Probleme an der Peripherie unseres Kontinents. Denn Investoren flohen in die viel beschworenen sicheren Häfen deutscher Bundesanleihen. „Das ließ deren Börsenkurse vergangenes Jahr beinahe dramatisch steigen, entsprechend deutlich war der Renditerückgang. In der Folge fielen auch die Hypothekenzinsen auf ein bis dato noch nie erreichtes Niveau“, erläutert Florian Haas, Vorsitzender der „Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e. V.“ in München.

Dank des EU-Rettungsschirms haben die Beinahe-Pleiten Irlands und Griechenlands sowie die nach wie vor großen Schuldenprobleme Portugals und Spaniens derzeit nicht mehr die Bedeutung wie noch vor einigen Monaten. Stattdessen „spielen Investoren seit Kurzem das Thema Inflation, was durchaus verständlich ist“, glaubt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas. EU-weit erreichte die Geldentwertungsrate im Januar 2,4 Prozent. Mag sein mit weiter steigender Tendenz, weil die Preise von Energierohstoffen und Nahrungsmitteln dank des weltweiten Konjunkturaufschwungs auch in diesem Jahr weiter zulegen dürften.

Zwar ist dieser Preisanstieg nicht weiter Besorgnis erregend. Zumal die Europäische Zentralbank (EZB) ihr eigenes Inflationsziel mit knapp zwei Prozent jährlich ansetzt. Doch Ausschlag gebend an den Kapitalmärkten ist nicht der aktuelle Wert, sondern es sind die Erwartungen der Investoren, wie sich die Geldentwertung künftig entwickeln wird. Und „wer hier einen mehr oder weniger deutlichen Anstieg sieht, der verkauft niedrig verzinste festverzinsliche Wertpapiere, insbesondere Staatsanleihen und Pfandbriefe. Das wiederum führt zu steigenden Renditen und verursacht mittelbar auch teureres Baugeld“, erklärt Florian Haas.

Doch ob die Angst vor deutlich steigenden Inflationsraten in den nächsten Jahren tatsächlich berechtigt ist, weiß heute niemand. Erforderlich dafür wäre, dass in einem so genannten Zweitrundeneffekt die Löhne und Gehälter in Deutschland überproportional steigen würden. Doch darauf deuten die aktuellen und die bald beginnenden Tarifrunden (noch) nicht hin. Außerdem hat die EZB unmissverständlich darauf hingewiesen, dass sie durch frühzeitige und wiederholte Anhebungen des rekordtiefen Leitzinses ihre Möglichkeiten zur Inflationsbekämpfung nutzen wird. Überdies könnte eine erneute Zuspitzung der Schuldenkrise in den europäischen Peripherieländern wiederum eine Flucht in deutsche Staatsanleihen verursachen, so dass wegen des damit verbundenen Renditerückgangs auch Baugeld erneut spürbar preiswerter würde.

Deshalb warnt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas Bauherren und Immobilienkäufer vor „übereilten und deshalb nicht durchdachten Entscheidungen, die auf Dauer sehr teuer werden könnten.“ Denn selbst wenn die Hypothekenzinsen auf dem derzeit, im Vergleich zum Stand vor ein paar Monaten, erhöhten Niveau verharrten oder noch geringfügig weiter stiegen, so gilt nach wie vor: Baugeld ist historisch günstig. So kostet ein Baukredit mit zehnjähriger Zinsbindung im Schnitt der vergangenen zehn Jahre rund 4,75 Prozent. Das sind rund drei Viertel Prozentpunkte mehr als derzeit.

Gegenüber dem Schnitt der Hypothekenzinsen mit zehnjähriger Bindung seit dem Jahr 1980 sehen die aktuellen Konditionen noch deutlich besser aus. „Hier beträgt der Wert rund sieben Prozent, somit drei Prozentpunkte mehr als heute“, sagt Florian Haas. In Euro und Cent ausgedrückt: Wer jetzt ein Hypothekendarlehen über 200.000 Euro vereinbart, spart gegenüber dem langfristigen Zinsschnitt bei zehnjähriger Bindung Jahr für Jahr um die 6.000 Euro.

Deshalb: Wer sein Traumhaus gefunden hat, sollte trotz der jüngsten Verteuerung des Baugeldes zugreifen. Vorausgesetzt „er lässt sich nicht unter Zeitdruck setzen und beachtet die wichtigsten Finanzierungsregeln“, rät Florian Haas. Diese lauten: Von einer Reihe unterschiedlicher Kreditgeber, also nicht ausschließlich von der Hausbank, Angebote einholen und miteinander vergleichen. Ausreichend Eigenkapital mitbringen, eine möglichst lange Zinsbindung von zehn oder 15 Jahren vereinbaren. Außerdem die Möglichkeit einer gebührenfreien Sondertilgung von jährlich fünf bis zehn Prozent des Anfangsdarlehens. Neben einem möglichst niedrigen Zinssatz kommt es darauf an, dass der „Schuldner seine Finanzierungsvereinbarung möglichst flexibel gestaltet. Neben der bereits erwähnten Sondertilgung etwa indem er eine problemlose Änderung des regelmäßigen Tilgungssatzes, entsprechend seinen finanziellen Möglichkeiten, bei der Bank oder Sparkasse durchsetzt“, empfiehlt Schutzgemeinschafts-Vorsitzender Haas

 

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