Sonne soll noch 2009 Strom für Beschneiungsanlagen liefern
Bürgerenergie Kahler Asten e. G. will bald klimaneutralen Strom produzieren.
Auf dem Weg zur ersten klimaneutralen Wintersportregion ist die Ferienwelt Winterberg einen weiteren Schritt vorangekommen. Mit der Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft Kahler Asten ist der Baustein gelegt für die Errichtung einer Fotovoltaikanlage im Winterberger Gewerbegebiet Remmeswiese. Gesamtinvestitionssumme ist eine Million Euro.
Auf 5.000 Quadratmetern sollen Solarzellen noch in diesem Jahr Sonnenenergie in Strom umwandeln. Unabhängig von Gebäuden soll die Anlage auf der freien Fläche stehen. Freiflächen-Fotovoltaikanlagen lassen sich leichter warten als fassaden- oder dachintegrierte Systeme und sind daher meist günstiger als gebäudeintegrierte Anlagen. Diese gleichen die etwas niedrigere Einspeisevergütung gegenüber Dachflächenanlagen aus. Zudem lassen die schräg nach oben ragenden Flächen Bewuchs der darunterliegenden Bodenfläche zu.
„Für die Ferienwelt Winterberg ist das Projekt Bürgerenergie Kahler Asten ein guter und glaubhafter Ansatz, zu zeigen, dass wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz“, ist sich Tourismusdirektor Michael Beckmann sicher. Energie, die die Beschneiungsanlagen zur Sicherung des Wintersportangebots benötigen, soll klimaneutral bereitgestellt werden. Zwar kann der durch Sonnenenergie erzeugte Strom nicht direkt der Beschneiung zugeführt werden. Doch ein Großteil dessen, was die Schnee-Erzeuger verbrauchen, stellt die Bürgerenergie Kahler Asten das ganze Jahr über sozusagen als Ersatz dem Netz bereit. Die Erstellung der Photovoltaikanlage in der Remmeswiese ist lediglich das erste Projekt der Bürgerenergie Kahler Asten.
Weitere Möglichkeiten, Strom aus regenerativen Energiequellen zu produzieren und zu nutzen werden zurzeit geprüft.
Nach erfolgreicher Gründung können sich natürlich jederzeit weitere Interessenten an dem ökologischen Projekt beteiligen. Rund 200.000 Euro an Eigenkapital sind erforderlich, um das Projekt anrollen zu lassen. Beteiligen können sich alle interessierten Bürger, ob Winterberger oder nicht. Die Mindesteinlage für Privatpersonen beträgt 1.000 Euro. Wer mitmacht, kann sich sicher sein, nicht nur etwas für die Umwelt und den regionalen Tourismus getan zu haben, sondern auch für den eigenen Geldbeutel. Die Renditeerwartung beträgt rund fünf Prozent. Die Anlage ist die erste ihrer Art im Sauerland und landesweit die erste, durch rein privates Kapital getragene Photovoltaikanlage in dieser Größenordnung.