Nachhaltig im Sauerland #1
Über nachhaltiges Einkaufen kann man ganze Bücher schreiben. Haben viele auch schon getan, weil es erst mal überwältigend sein kann, sich durch den Dschungel an Siegeln, Inhaltsstoffen und Begrifflichkeiten zu kämpfen. Bio, öko und fair. Zero Waste, plastikfrei und – sein wir doch mal ganz ehrlich – wir stoßen auch schon mal beim richtigen Verständnis des Mindesthaltbarkeitsdatums an unsere Grenzen. (Wie war das nochmal, kann ich das jetzt noch essen?)
Um dir die Sicht im Nachhaltigkeits-Dschungel etwas zu erleichtern, haben wir dir ein paar Tipps und Infos zum Thema nachhaltiges Einkaufen im Supermarkt zusammengestellt - heute: Obst und Gemüse.
Die Sache mit den Tüten
In jedem Supermarkt werden wir in der Regel als erstes von buntem frischen Obst begrüßt. Instinktiv geht dann der Griff zum Plastikbeutel. 3,1 Milliarden der kleinen flatterigen Tüten verbrauchen wir im Jahr, dabei können wir den Verbrauch einfach reduzieren – indem wir loses Obst und Gemüse kaufen. Gerade wenn es erst an der Kasse gewogen wird, geht das ganz problemlos. Wenn du Obst und Gemüse auswiegen musst, kannst du zu wiederverwendbaren Obstnetzen greifen, die es mittlerweile in vielen Supermärkten zu kaufen gibt. Schon bald wird es zur Gewohnheit, sie bei jedem Einkauf parat zu haben.
Viele Supermärkte bieten als Alternative zu Plastik- mittlerweile Papiertüten an. Wenn diese in die Umwelt gelangen, bauen sie sich zwar besser ab, doch auch ihre Produktion erfordert Ressourcen. Kaufe also lieber loses Obst und Gemüse oder verwende die wiederverwendbaren Netze.
Bio bio bio
Sie mögen vielleicht gleich aussehen, die Bio-Gurke und die normale Gurke, doch die Produktion macht den Unterschied. Konventionelle Landwirte bestellen ihre Felder immer mit einer bestimmten Pflanze, düngen kräftig und benutzen diverse Insekten- und Unkrautvernichtungsmittel – Rückstände davon landen auf unserem Teller und in unseren Körpern. Die ökologische Landwirtschaft kommt ohne Pestizide, Stickstoffdünger und sonstigen, leicht löslichen Mineraldünger aus. Außerdem trägt sie zusätzlich zum Artenschutz bei, da auf ökologischen Äckern mehr Insekten, Vögel und Ackerwildkrautarten beheimatet sind.
To-Go
Mittlerweile gibt es so gut wie alles to go, für alle, die zu busy für alles sind. Mundgerecht vorgeschnittenes Obst in Plastikbechern mag praktisch sein und dir ein paar Minuten in der Küche sparen, in der Regel sind diese Produkte allerdings um einiges teurer als die ungeschnittene, frische Frucht und der Becher verursacht unnötigen Plastikmüll. Spar statt Zeit lieber dein Geld und schneide deinen To-Go-Snack zu Hause – in Tupperdosen oder wiederverwendeten Gläsern mit Schraubverschluss sind sie für unterwegs sicher verpackt. Mehr Tipps zum Thema Nachhaltigkeit in der Küche findest du hier.
Was hat Saison?
In Zeiten, in denen Erdbeeren und Co. fast ganzjährig erhältlich sind, verlernen wir oft, dass Obst und Gemüse bei uns eigentlich nur zu bestimmten Jahreszeiten wachsen. Wenn du saisonal einkaufst, tust du der Umwelt etwas Gutes, denn dann müssen Obst und Gemüse nicht mehr weite Strecken zurücklegen, nur weil es zum Weihnachtsnachtisch Erdbeeren geben soll. Einen Überblick darüber zu bekommen, was wann Saison hat, ist einfach und bisweilen auch sehr dekorativ. Im Internet findest du zahlreiche, oft sehr schön illustrierte Jahreskalender und Poster zum Thema saisonales Obst und Gemüse, die ein echter Hingucker in deiner Küche sind. Außerdem bietet dir die NABU in ihrem Saisonkalender einen Überblick darüber, was wann wächst.