Abwechslungsreich und kameradschaftlich

Es ist eins der absoluten Traditionsunternehmen, das sich seit nunmehr 92 Jahren einen hervorragenden Ruf bis weit über die Grenzen des Kreises Olpe erworben hat: Die Hubert Mees GmbH ist überregional bekannt für Industrie-, Verwaltungs- und Ingenieurbauwerke. Vom Abbruch und Wasserbau, über Erd-, Kanal- und Straßenbau, alle Arten von Hochbau, bis hin zu Sanierungen und Außenanlagen wird ein breites Spektrum abgedeckt. Die markante hellblaue Firmenfarbe ist regional allgegenwärtig. Das Familienunternehmen mit rund 130 Mitarbeitern existiert seit 1929 am Standort Altenhundem Lennestadt.

Die Anreise zum Arbeitsplatz erfolgt fast ausschließlich über Fahrgemeinschaften für die Mitarbeiter. Die meisten Kollegen werden mit firmeneigenen Kleinbussen auf der Fahrt zur Baustelle zuhause abgeholt. Das habe sich, so die Geschäftsführer Andreas und Thomas Ludwig, in der Vergangenheit bewährt, da es den Geldbeutel der Mitarbeiter und die Umwelt schont. Für die Ausbildung auf dem Bau spricht im Übrigen der hohe Anteil an Eigenheimbesitzern unter den angestellten Handwerkern.

Text und Fotos: Werner Riedel

Gelebte Integration

Bei der Firma Mees arbeiten verschiedenste Nationalitäten miteinander, ohne über den Begriff Integration auch nur nachzudenken. Es ist einfach normal. In einer Kolonne arbeiten beispielsweise unter einem türkischstämmigen Polier Mitarbeiter mit albanischen, polnischen und deutschen Wurzeln im Team zusammen. Auch die vielen Aufstiegsmöglichkeiten sind für alle gleich. Wer im Team überzeugt, hat die Chance Verantwortung zu übernehmen.

Technische Entwicklung

Die Baubranche befindet sich im digitalen Wandel. 3D­Baggersteuerungen, GPS Vermessungsrover und laserbasierte Messarbeiten gehören schon fast zum Standard einer jeden Baustelle. Moderne Geräte sind maßgebend für einen gesunden Arbeitsalltag und zügige Kundenbedienung. Doch auch die aktuelle Technik bedarf fachgerechter Bedienung und kontinuierliche Eingliederung in den Arbeitsprozess. Hierbei ist die technische Affinität junger Menschen von besonderem Vorteil.

Foto: Die Brücke im Rahmen der Nordumgehung in Attendorn ist ein erneuter Beweis für die Leistungsfähigkeit des heimischen Bauunternehmens

Ausbildung

Die Firma Mees bietet jedes Jahr sechs Ausbildungsplätze sowie für zwei technische Angestellte das Duale Studium an. „Wir freuen uns, wenn wir noch geeigneten Nachwuchs für dieses Jahr finden können. Das geht notfalls auch sehr kurzfristig. Der letzte Lehrvertrag wurde im vergangenen Jahr erst Anfang August geschlossen.“, so Marvin Hanses, Ansprechpartner für Ausbildung und Duales Studium bei Mees. Wer ins Team kommt, bleibt gewöhnlich auch. Die Azubis werden fast alle übernommen und die Firma hat eine ungewöhnlich niedrige Fluktuation. Das liegt nicht zuletzt an flachen Hierarchien und am angenehmen familiären Betriebsklima. Thomas und Andreas Ludwig legen großen Wert auf Teamarbeit und gute Kommunikationsstrukturen. „Die Zeiten, in denen auf unseren Baustellen herumgebrüllt wurde, sind glücklicherweise lange vorbei.“

Foto: Nico Drüecke ist begeistert von der Vielfalt innerhalb seiner Ausbildung bei der Firma Mees.

Draußen

Die Arbeit im Freien hat ihre Herausforderungen. In den Wintermonaten Dezember bis März gilt die Saison-Kurzarbeiter-Regelung – früher schlechtwetterfrei genannt. Wenn es in diesen Monaten zu kalt oder zu nass ist, dann bleiben die Arbeiter zuhause. Das bringt den einen oder anderen zusätzlichen freien Tag im Jahr bei gleichzeitiger angepasster Bezahlung. „Man gewöhnt sich im Herbst langsam an die tieferen Temperaturen und findet es nicht so kalt, als wenn man den ganzen Tag im Haus sitzt und dann nur mal kurz raus muss. Sicher es gibt Tage, an denen es schöner ist, wenn man eine Indoor-Baustelle hat. Aber es gibt auch viele Tage, an denen ich froh bin, draußen zu sein und nicht immer in derselben Halle zu sitzen“, urteilt Nico Drüeke. „Letztes Jahr haben wir bei traumhaftem Wetter in einer tollen Landschaft eine Brücke gebaut. Da wollte ich mit niemandem den Job tauschen.“

Nico hat 2019 eine Ausbildung zum Maurer begonnen. WOLL hat ihn gefragt, ob er seine Entscheidung „auf den Bau“ zu gehen bisher bereut hat: „Nein auf keinen Fall. Es war von Anfang an gut. Man wird langsam an alles herangeführt und mittlerweile sind wir als Team zusammengewachsen. Ich verstehe mich mit meinen Kollegen super. Wenn etwas beim ersten Mal nicht klappt, dann zeigt es einem jemand noch einmal. Das kommt inzwischen aber nicht mehr so häufig vor. Nach einem Jahr wird einem auch schon Verantwortung zugetraut. Am besten gefällt mir, dass der Alltag ziemlich abwechslungsreich ist.

Es wechseln sich einige Wochen Berufsschule und Ausbildungszentrum (AWZ) mit einigen Wochen Baustelle ab. Die Baustellen wechseln dann natürlich auch immer wieder. Es war einfach toll, auf der Fahrt von Helden nach Attendorn vom Bergrücken aus, die angestrahlte Großbaustelle der Firma Viega zu sehen und beobachten zu können, wie sie nach und nach wächst. Meine Freunde wissen auch woran ich arbeite und fragen dann, „Was macht ihr da am Krankenhaus?“ oder „Wann ist die Brücke fertig?“ Wir haben bei Mees viele große Baustellen und Ingenieurbauwerke, die fallen auf.

Im AWZ lernt man im ersten Grundjahr sehr viele verschiedene Tätigkeiten kennen, Estrich legen, Verputzen, Schalungs- und Betonbau, Pflastern. In der Berufsschule gibt es natürlich den Austausch mit den anderen. Was wird in den unterschiedlichen Firmen anders gemacht? Wir sind da mittlerweile eine ziemlich gute Truppe geworden. Danach kommen wieder einige Wochen auf der Baustelle. Insgesamt ist die Arbeit da aber nicht so extrem anstrengend, wie die meisten sich das vorstellen. Es gibt ja viele Hilfsmittel. Wenn wir zum Beispiel große Schalungen versetzen, hebt die der Kran oder der Manitou. Das geht schnell und ist angenehm.“


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