Einen bestimmten Wunschberuf hatte Silvio Sydlo (20) nach der Schulzeit nicht. Klar war für den handwerklich begabten Briloner aber: Es soll ein Beruf sein, bei dem man auch mal selber „ordentlich anpacken“ und handwerkliches Geschick beweisen muss. Dass es eine Ausbildung zum Stahlbetonbauer bei Heckmann Bau in Brilon wird, ergab sich letztendlich spontan. Die richtige Wahl war es auf jeden Fall: „Der Beruf passt zu mir.“
Text: Daniela Weber Fotos: Iris Böning
Der Auszubildende zum Stahlbetonbauer im zweiten Lehrjahr fühlt sich sichtlich wohl bei der Arbeit. Betonmischungen anrühren und in Schalungen gießen, „das macht mir sehr viel Spaß.“ Der 20-Jährige liebt die Abwechslung in seinem Beruf und vor allem die unterschiedlichen Einsatzorte: „Ich arbeite immer auf verschiedenen Baustellen. Das finde ich sehr gut. Nur im Betrieb zu sein, das wäre mir zu langweilig.“ Für Vielfalt und eine gute Mischung aus Theorie und Praxis sorgt vor allem auch der Aufbau der dreijährigen dualen Ausbildung. Diese ist in drei Bereiche aufgeteilt: mal ist Silvio im Betrieb, mal im Ausbildungszentrum in Hamm und mal in der Berufsschule in Münster – immer als Block für ein bis zwei Wochen. „Ich übernachte dann auch immer in Hamm beziehungsweise in Münster und komme nur an den Wochenenden nach Hause. Man ist natürlich viel unterwegs. Aber das ist vollkommen in Ordnung.“ Das Ausbildungszentrum ist eine Art Schule mit Notensystem. Dort wird die Theorie, die in der Berufsschule vermittelt wird, in Übungen praktisch umgesetzt und vertieft.
Richtige Arbeitsluft schnuppert der Briloner dann auf den zahlreichen Baustellen. Dort muss dann auch schon mal „ordentlich angepackt“ werden. Für Sylvio Sydlo kein Problem: „Ich finde, es super körperlich zu arbeiten. Wenn aber eine Stahltafel zum Beispiel 200 kg wiegt, dann benutzen wir natürlich zum Bewegen Maschinen. Kleinere werden von uns selbst gehoben.“ Dass er auf der Baustelle voll eingebunden wird, gefällt ihm besonders gut. „Mittlerweile bekomme ich auch viele Aufgaben, die ich selbständig machen soll. Man macht alles mit.“
Und was sollte ein angehender Stahlbetonbauer abgesehen von körperlicher Fitness noch mitbringen? „Man sollte relativ flexibel sein. Wenn eine Aufgabe mal nicht auf Anhieb funktioniert, dann muss man schnell umdenken und eine Lösung finden, damit man weiterkommt.“ Ziele für seine berufliche Zukunft hat der Azubi auch schon. Nach der Ausbildung möchte er erst einmal im Betrieb bleiben. „Und ich möchte mich natürlich auch noch weiterbilden. Das ist ja wichtig.“
Stahlbetonbauer/innen stellen Bauteile aus Beton und Stahlbeton sowie Schalungen und Bewehrungen her und montieren diese. Auch die Sanierung von feuchten oder beschädigten Betonwänden, Betondecken, Betonpfeilern oder Betonträgern gehört zu den Tätigkeitsgebieten. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre.
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