Nicht wirklich bekannt, oft auch ein wenig verkannt, ist ihr Beruf noch immer. Von einigen wird er oft noch mit dem „im Haushalt arbeiten“ in Verbindung gebracht. Was wirklich hinter dem Beruf der Hauswirtschafterin steht, hat Melina Kasten erfahren. Sie ist stellv. Hauswirtschaftsleiterin im Seniorenzentrum St. Gerhardus in Drolshagen. Durch ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Pflegeeinrichtung entdeckte sie den Beruf für sich. Nach Abschluss ihrer Ausbildung und mit einigen Jahren Berufserfahrung kann sie ganz klar sagen: „Hauswirtschaft ist ein moderner Beruf, der sich immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen muss.“
Text: Christel Zidi Fotos: Privat
„Ohne die Hauswirtschaft wäre der Alltag im Pflegeheim undenkbar.“ Melina Kasten ist es wichtig zu betonen, was für ein wertvoller und wichtiger Bereich die Hauswirtschaft ist. Viele Arbeitsabläufe in dem Seniorenzentrum, in dem sie tätig ist, sind nicht für alle ersichtlich. Von der Wäscheversorgung, bis hin zur Reinigung, über die Speisenversorgung und die Dekoration des Hauses, hinter alle dem und mehr stecken die Hauswirtschafter*innen. Ein abwechslungsreicher Beruf, Langeweile kennt man hier nicht.
Dabei wollte Melina diesen Beruf eigentlich gar nicht ergreifen. Erst durch ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Pflegeeinrichtung, im Bereich der Hauswirtschaft, hat sie die Freude für diesen Beruf entdeckt. Da sie zuvor das Abitur gemacht hatte, konnte sie quer in die Ausbildung zur Hauswirtschafterin einsteigen. Heute, sieben Jahre später, sagt sie: „Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen.“
Es geht manchmal etwas turbulent und immer herrlich abwechslungsreich an ihrem Arbeitsplatz zu. Besonders dann, wenn Feste und Veranstaltungen anstehen: „Die Planung und Gestaltung und der Ablauf bereiten mir immer wieder viel Freude. Ich genieße es, den direkten Kontakt zu den Bewohnern, Angehörigen oder Gästen zu haben.“
Spannend war es für sie, die verschiedenen Bereiche der Hauswirtschaft (Küche, Wäscherei, Reinigung, Service etc.) kennenzulernen und zu entdecken, wie vielseitig dieser Beruf ist. Ein Beruf, bei dem sie sich aktiv in die Arbeitseinläufe einbringen kann: „Wir im Team versuchen immer wieder, neue Wege zu gehen. Derzeit sind die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz ganz groß. Das versuchen wir in unserer täglichen Arbeit umzusetzen.“ Dabei arbeitet sie nicht nur mit anderen Teams zusammen, sondern steht auch immer in Kontakt mit Bewohnern und Kunden: „Auch über die eigentliche Arbeit hinaus hat man als Hauswirtschafterin immer ein offenes Ohr und ist Ansprechpartner.“ Deshalb sind auch persönliche Eigenschaften wie Empathie, Teamfähigkeit, Kontaktfähigkeit, Flexibilität und Freude an der Arbeit mit und für Menschen unerlässlich für diesen Beruf.
Immer neue Herausforderungen zeichnen ihren Beruf aus, Fähigkeiten müssen stetig erweitert werden. Melina Kasten hat ihre Ausbildung in einem Alten- und Pflegeheim in Nümbrecht absolviert. Hier war sie hauptsächlich im Küchen- und Servicebereich tätig, zudem auch in der Wäscherei und Reinigung. Sogar ein Praktikum bei einer Floristin war Teil der Ausbildung. Anschließend wechselte sie in ein Pflegeheim für junge Menschen in Nümbrecht, wo sie in Teilzeit in Küche und Service tätig war. „Es war sehr spannend auch die Arbeit mit jüngeren Menschen kennenzulernen.“ Während dieser Zeit machte sie die Weiterbildung zur Hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin.
Überhaupt gefallen Melina Kasten die vielen Möglichkeiten, die sich nach der Ausbildung ergeben: Eine Option ist die Weiterbildung zum Hauswirtschaftsmeister*in, eine andere die zum Hauswirtschaftlichen Betriebsleiter*in, einschließlich der Qualifizierung zum Ausbilder/in der Hauswirtschaft.
Mit dem Abitur, oder aufbauend auf einer der eben genannten Weiterbildungen, ist auch ein Studium zur Ökotrophologin/ Ökotrophologe o. ä. möglich. Eine weitere Möglichkeit ist, nach dem Studium Hauswirtschaft an Berufsschulen zu unterrichten. „Mittlerweile werden auch weitere Studiengänge angeboten, bei denen ein Bachelor-Abschluss inkludiert ist. Zum Beispiel Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaften. Zudem können diverse Fortbildungen absolviert werden, um sich zu spezialisieren und das Wissen ständig zu aktualisieren“, ergänzt Melina. Melina Kasten trat nach ihrem Weiterbildungsabschluss die Stelle als stellvertretende Hauswirtschaftsleiterin im Seniorenzentrum St. Gerhardus an. Den Wert ihrer Tätigkeit weiß sie sehr gut einzuordnen: „Mir ist wichtig zu betonen, was für ein wertvoller und wichtiger Bereich die Hauswirtschaft ist.“ Man spürt ganz deutlich, wie viel Freude ihr die Arbeit bereitet, nicht zuletzt dann, wenn sie sagt: „Ich habe einen wirklich schönen Beruf“.
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