Olsberg. Ohne das Team, in dem Silas Lausen arbeitet, geht nichts. Das sagt der Chef, Ulrich Herrmann, über seine Elektroniker für Betriebstechnik. Silas ist einer von ihnen, er hat seinen Abschluss seit Januar 2022 frisch in der Tasche und wurde direkt in der Elektrowerkstatt übernommen. Damit ist er nun Teil des Servicebereiches Instandhaltung der Olsberg GmbH. Besonderes Kennzeichen: stets zur Stelle sein. Und schon klingelt das Telefon.
Text: Sonja Funke Fotos: Iris Böning
„Man muss bereit sein, schnell eigenständig zu arbeiten“, sagt der 20-jährige Madfelder über seinen Job. „Ich fand es schon immer interessant, einen technischen Beruf zu erlernen. Bei Störungen an den Anlagen die Ursache herauszufinden und schnell zu beheben, das steht hier jeden Tag an.“ Wenn sie nicht gerade Probleme lösen, die bei so vielen Maschinen jederzeit auftauchen können, dann entwickeln die fünf Facharbeiter und drei Azubis auch immer wieder Neues, zum Beispiel aktuell ganze Schaltschränke für eine neue Beleuchtung.
„Im ersten Lehrjahr ist die Ausbildung ähnlich wie bei den Elektronikern im Handwerk. Danach geht es bei uns zum Beispiel mehr ums Programmieren als um Haustechnik“, sagt Silas Lausen. „Der Elektroniker für Betriebstechnik ist sicherlich unter den handwerklichen Berufen einer der anspruchsvollsten und bringt viel Verantwortung mit sich“, ergänzt Personalleiterin Dagmar Srajek. Es gilt schließlich, die millionenschweren Maschinen am Laufen zu erhalten und dafür zu sorgen, dass alle anderen im Betrieb durcharbeiten können. „Außerdem lernt der Betriebselektroniker bei uns die Gießerei und die Feinblechtechnik kennen, zwei grundverschiedene Bereiche mit je einem großen teil- und vollautomatisierten Maschinenpark“, so Dagmar Srajek.
In der Ausbildung gibt die Projektarbeit, mit der Stefan Wahle, Industriemeister für Elektrotechnik, seine Azubis betreut, einen festen Tagesablauf. Immer wieder gehen die Azubis aber auch mit, um zu schauen, was bei einer Störung zu tun ist. Oder sie ziehen – im letzten Ausbildungsjahr – allein los. „Wir haben zwar eine Lehrwerkstatt, aber dort werden die Auszubildenden nicht festgebunden. Es ist ein hoher Anteil an Eigeninitiative gefragt, die Ausbildung ist sehr praxisnah. Ich gucke den Azubis nicht ständig über die Schulter“, betont der Ausbilder. Darüber hinaus gibt es verschiedene Programmier-Tools, an denen ausprobiert werden kann, ohne direkt schon in die echten Maschinenabläufe einzugreifen. Besonders ist, dass die Auszubildenden auch andere fachliche Dinge lernen und die Ausbildung breit aufgestellt ist. „Wir machen zum Beispiel eine Grundausbildung für die Metallbearbeitung.“
Es wird nie langweilig in diesem Beruf. Ein Unternehmen wie die Olsberg GmbH hat überall Elektronik verbaut – von der Beleuchtung bis hin zur großen Maschine. „Darum zeichnet es die Elektroniker für Betriebstechnik aus, dass sie teils gerade dann arbeiten, wenn die anderen Kollegen ins Wochenende gehen oder Betriebsferien haben“, hebt Dagmar Srajek noch einen wesentlichen Aspekt hervor. „Wir richten dann alles her, damit die Elektronik steht, sobald die Maschinen wieder hochgefahren werden“, ergänzt Stefan Wahle. Zu diesen Zeiten ist richtig Dampf im Teamkessel. „Auf der anderen Seite können wir zu allen anderen Zeiten untereinander und unabhängig vom Rest des Betriebes planen, wann wer frei macht“, sagt Silas Lausen. Das bringe große Flexibilität innerhalb der ansonsten geregelten Arbeitszeiten. „Es macht Spaß, Teil dieses Teams zu sein“, sagt Silas und zieht los. Das Telefon hat wieder geklingelt.
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