Er zählt zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen mit großer volkswirtschaftlicher Bedeutung: Der Einzelhandel ist die wichtigste Kraft der Binnenwirtschaft, die Umsatzentwicklung gilt als bedeutender Indikator zur Beurteilung der Konjunktur. Der Anteil des Einzelhandels mit bundesweit rund 339.000 Unternehmen an den privaten Konsumausgaben liegt über 30 Prozent. Gleichzeitig bietet der Handel glänzende berufliche Perspektiven: Viele Führungskräfte haben von der Pike auf* ihre Karriere gestartet. „Karriere mit Lehre“: Dies trifft besonders auf den Handel zu.
Text: Paul Senske
Die Zahlen sind eindeutig: Über 80 Prozent der Führungskräfte der Branche haben ihre Karriere mit profunder Praxis- Erfahrung als Auszubildende und der anschließenden Fort- und Weiterbildung begonnen. Die „Karriere mit Lehre“ gilt im Einzelhandel nach wie vor als Regel. Praktische Erfahrungen, die Kenntnisse der Aufgaben am Point of Sale, der Umgang mit Kundinnen und Kunden sind und bleiben als Basis unentbehrlich für eine Karriere in einem Unternehmen oder als selbstständige Händler. Der Handel ist wie kein anderer Wirtschaftszweig nah am Verbraucher und trägt zur Attraktivität der Städte und Gemeinden bei – das gilt nicht nur für die Fußgängerzonen, die in Südwestfalen teilweise attraktiver als in manchen Großstädten sind.
Zwei Kernberufe bleiben „Renner“
Von den rund 330 Ausbildungsberufen in Deutschland entfielen Mitte des letzten Jahres rund 12 Prozent der angebotenen Ausbildungsstellen allein auf die beiden Kernberufe. 33.700 Stellen wurden von den Handelsunternehmen für eine Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau im Einzelhandel angeboten. 24.000 waren es für die Ausbildung zum Verkäufer oder zur Verkäuferin. Fast drei Viertel aller Azubis im Einzelhandel erlernen diese beiden klassischen Berufe, sie sind und bleiben ein Renner.
Große Anzahl an Ausbildungs-Berufen im Handel
Neben diesen beiden Einzelhandelsberufen bietet die Branche weitere 60 Ausbildungs-Berufe an. Vom Kaufmann/ Kauffrau im E-Commerce mit steigender Tendenz, Drogist/Drogistin, Tankwart/Tankwartin (für technisch geprägte Aufgaben an Tankstellen) über Fahrradmonteur/ Fahrradmonteurin bis zur Fachkraft für Möbel-, Küchenund Umzugsservice: Das Angebot ist reichhaltig. Die Aufstiegschancen im Einzelhandel sind nach einer Ausbildung und nachfolgenden Qualifizierungsprogrammen und einer sogenannten „Aufstiegsfortbildungsprüfung“ gut. Die Karriereleiter umfasst u. a. folgende Stufen: Substitut/Substitutin, Filialleiter/Filialleiterin, Bezirksleiter/Bezirksleiter oder Geschäftsführer/ Geschäftsführerin.
Eine Tendenz zeichnet sich in den letzten Jahren ab: Der Akademikeranteil im Handel steigt, u.a. aufgrund der wachsenden Internationalisierung. Der Handel bietet jungen Leuten mit Hochschulreife attraktive Ausbildungswege, sogenannte berufsintegrierte Bildungsgänge an: Nach dem Abschluss der Ausbildung kann die Fortbildung (Handelsfachwirt/ Handelsfachwirtin bzw. Fachwirt/Fachwirtin für Vertrieb im Einzelhandel) folgen. Ein anderer, ebenso erfolgsversprechender Einstieg und Weg, ist das duale Studium. Es wird an einer Berufsakademie oder Fachhochschule mit einer betrieblichen Ausbildung kombiniert. Natürlich bietet auch ein Studium der Betriebswirtschaft an einer Universität oder Fachhochschule gute Einstiegsmöglichkeiten.
*Von der Pike auf: Die Redewendung stammt aus dem Militärischen: Die Pike war eine Lanze und damit die einfachste Waffe eines Rekruten. Er begann seine Laufbahn mit der Pike als Waffe. Heute wird die Redewendung folgerichtig gebraucht, wenn jemand etwas von Anfang an lernt.
Der Einzelhandel erlebt durch die zunehmende Digitalisierung derzeit einen tiefgreifenden Strukturwandel. Die Umsätze im Online-Handel wachsen Jahr für Jahr zweistellig. Mittlerweile werden zehn Prozent des Gesamtumsatzes im Einzelhandel online erzielt. Auch immer mehr bisher rein stationäre Unternehmen sind im Internet für Ihre Kunden erreichbar und werden zu Mulitchannel-Händlern.
Quelle: Handelsverband Deutschland (HDE)
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