Carsten Kellerhoff macht eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration
Carsten Kellerhoff ist nicht der typische Auszubildende. Mit seinen 30 Jahren ist er zwar alles andere als alt, aber dennoch der älteste in seiner Berufsschulklasse am Lippe-Berufskolleg. Kellerhoff befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr zum Fachinformatiker für Systemintegration. Bevor er zu Aagon nach Soest kam, war er fünf Jahre bei der Bundeswehr und drei Jahre als CNC-Programmierer aktiv. Das Programmieren hat er sich selbst beigebracht.
Text: Matthias Koprek Fotos: Matthias Koprek
Auf die Frage, warum er sich doch noch für eine duale Ausbildung zum Fachinformatiker entschieden hat, antwortet Kellerhoff klar: „Ich wollte mein Wissen in der IT abrunden und vor allem einen Berufsabschluss erwerben.“ Das Soester IT-Unternehmen, das Client-Management- und Automations-Lösung entwickelt, die IT-Abteilungen dabei unterstützt Routineaufgaben zu automatisieren, hat nach der Bewerbung von Carsten Kellerhoff nicht lange gezögert, sondern zugeschlagen.
„Das Alter stellt für uns gar kein Problem dar“, sagt Damian Wolny, Head of Human Resources bei Aagon. „Ganz im Gegenteil! Bei der Auswahl unserer Auszubildenden kommt es nicht so sehr auf ihre Zeugnisnoten an. Wer Engagement, Interesse und Leidenschaft zeigt, weil er schon zu Schulzeiten an Computern schraubt, eigene Software programmiert oder Websites erstellt, der hat gute Karten auf einen Ausbildungsplatz bei uns.“ Aktuell zählt Aagon zehn Auszubildende, die etwa zehn Prozent der Belegschaft ausmachen.
Während die Kollegen, die sich als Anwendungsentwickler ausbilden lassen, 90 Prozent ihrer Zeit vor dem Computer sitzen und programmieren, ist der Systemintegrator als interner Dienstleister viel mehr in Kontakt mit den Kollegen. Das gilt für Carsten Kellerhoff ganz besonders, denn sein Arbeitsplatz ist in der internen IT. „Hier kümmern wir uns um Prinzip darum, dass alle Mitarbeiter problemlos arbeiten können. Wir konfigurieren zum Beispiel die Hardware für neue Mitarbeiter, checken die IT-Systeme, stellen die Server bereit und kümmern uns um regelmäßige Backups.“
Was viele angehende Systemintegratoren überrascht: Rund 20 Prozent des Arbeitsalltags bestehen aus kaufmännischen Aufgaben, wie zum Beispiel die Kostenkalkulation und die Beschaffung notwendiger Hard- und Softwarekomponenten. „Mir gefällt an diesem Beruf insbesondere die Vielfalt an Tätigkeiten“, sagt Kellerhoff. „Jeder Tag bringt neue Herausforderungen und Überraschungen, keiner ist wie der andere.“
Fachinformatiker/-innen für Systemintegration sind diejenigen, die die IT am Laufen halten. Ihre Kernaufgabe ist das Planen, Konfigurieren und Pflegen von IT-Systemen. Das umfasst beispielsweise die Auswahl, Einrichtung und Installation von Hardware, Betriebssystemen und Netzwerken. Kommt es zu technischen Problemen, sind die Dienstleister die ersten Ansprechpartner für Kollegen und Kunden. Das Lösen von Anwendungs- und Systemproblemen gehört genauso zu ihren Aufgaben wie die Schulung der Nutzer von IT-Systemen. Die Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/-in dauert in der Regel unabhängig vom Fachbereich drei Jahre.
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