Matthias Hoffmann berichtet von seiner Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer
Matthias Hoffmann ist 19 Jahre alt und packt gerne mit an. Er liebt den großen Garten seines Elternhauses, mit Pflanzen zu arbeiten oder auch mal etwas zu pflastern. Eigentlich logisch, dass er sich nach dem Realabschluss für den Beruf des Gärtners entschieden hat.
Text: Monika Loerchner Fotos: Iris Böning
Ob Freibad- oder Schmuddelwetter, Matthias Hoffmann und seine Kollegen vom Gartenbaubetrieb Dahlhoff in Rüthen sind immer unterwegs. Ist es zu kalt, um mit Baumaterial zu arbeiten, rückt eben die Pflegekolonne aus. Nur selten heißt es, Zuhause bleiben und Überstunden abbauen. „Wir sind dafür geboren, draußen zu arbeiten“, kommentiert Ausbilder Michael Vahle.
Und das ist ganz schön anstrengend. „Man merkt sofort, dass die Azubis im ersten Lehrjahr noch nicht so ganz mitziehen können“, sagt Michael Vahle und grinst. Lehrling Matthias Hoffmann ergänzt: „Aber man härtet sehr schnell ab.“
Die Freude an der Ausbildung ist dem Kallenhardter deutlich anzusehen. Geschickt manövriert er den Minibagger über den verwinkelten Hof. Auch Trecker und Radlader gehören zum Fuhrpark dazu. „Und das macht sehr Spaß!“
Als Garten- und Landschaftsbauer in der Ausbildung ist Matthias Hoffmann „überall mit drin“. Was er an seinem Job am meisten mag, ist – grob gesagt – alles. „Die Arbeit mit den Pflanzen und auch Terrassen- und Treppenbau. Dass man kreativ sein kann.“
Zur Hilfe kommen den Gärtnern dabei moderne Maschinen. Finger klemmen beim Pflastern gehört der Vergangenheit an – heute wird das mit einem Vakuumsauger erledigt. Damit die Arbeiten, die trotzdem noch von Menschen erledigt werden müssen, auch nicht ins Kreuz gehen, heißt es für den Azubi, auch Lehrgänge über richtiges Heben und eine Rückenschule zu besuchen. Denn eins ist gewiss: „Man weiß abends, was man getan hat.“
Entsprechend wird auch auf die Sportnote der Bewerber geschaut. „Man sollte schon fit sein“, rät Michael Vahle. Neben Teamwork ist auch Mathe gefragt. „Das braucht man dann für Bautechnik, etwa zur Flächenberechnung“, erzählt der Azubi. Die Praxis gefällt ihm aber viel besser. Sich um Pflanzen kümmern, einen Radlader lenken, eine Motorsäge führen oder eben eine Terrasse bauen: „Etwas mit den eigenen Händen erschaffen.“
Die duale Ausbildung zum/r Gärtner/in dauert drei Jahre. Man hat dabei die Wahl zwischen sieben Schwerpunkten: Garten- und Landschaftsbau, Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Obstbau, Gemüsebau, Staudengärtnerei und Zierpflanzenbau. Neben klassischer Bepflanzung und Pflege kümmern sich die Gärtner um den kindergerechten Aufbau von Spiel- und Sportplatzanlagen, die Anlage von Terrassen und Wegen, diverse Steinarbeitensowie Zaun-, Sicht- und Windschautzaufbau. Außerdem nehmen sie Bodenproben zur Bestimmung des ph-Wertes, überprüfen die Standorte der Pflanzen, kontrollieren Großbäume, prüfen auf Schädlinge, beraten in Sachen Pflege und Gartengeräte, bauen und kontrollieren Wasseranlagen, legen Teiche an und sorgen für die richtige Beleuchtung eines Gartens.
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