Andrea Kemper blickt auf ihre Ausbildung zur Zerspanungmechanikerin zurück
Eigentlich war sie mit ihrer Schulklasse bei der IMI Hydronic Engineering in Erwitte, um den Beruf des/r Elektronikers/in kennenzulernen. Doch dann verliebte sich Andrea Kemper auf Anhieb in die Maschinen der Zerspanungsmechaniker.
Text: Monika Loerchner Fotos: Georg Giannakis
„Ich habe dann ein Schülerpraktikum gemacht“, erzählt die Lippstädterin. „Das war so faszinierend und so spannend, dass ich direkt in den Ferien danach noch ein Praktikum bei IMI gemacht habe.“ Damit war die Lehre zur Zerspanungsmechanikerin beschlossene Sache.
Als Schwerpunkt hatte sich Andrea Kemper die Fachrichtung Frästechnik ausgesucht. „Das Schönste sind die richtig großen Maschinen. Mit denen kann man viel mehr machen, hat mehr Kraft und auch ein größeres Volumen.“
Um den richtigen Umgang mit den Maschinen zu lernen, gab es einen eigenen Werkslehrer. „Die Ausbildungsfahrten waren auch immer ganz toll. Da haben alle Azubis von hier, auch die kaufmännischen, andere Firmen besucht.“
Ansonsten war für die handwerklich begabte Andrea Kemper die Praxis das Beste an der Ausbildung. Die Theorie am Börde-Berufskolleg Lippstadt fiel ihr da etwas schwerer. „Das war schon schwierig, weil man so viel auf einmal lernen muss.“
Mittlerweile hat sie ihre Ausbildung erfolgreich beendet, ist fester Teil des Teams geworden und genießt die Atmosphäre in der großen Halle. „Das Betriebsklima hier ist toll, ich wollte auch nirgendwo anders hin!“ Auch mit den Schichten kommt die Zerspanungsmechanikerin gut zurecht. „Wir haben hier Früh- und Spätschicht alle zwei Wochen im Wechsel.“ An den Freitagen wird früher Schluss gemacht. „So hat man auch nach einer Spätschicht noch was vom Tag.“
Freude am Beruf, dass man nach Feierabend sieht, was man getan hat, dass man nichts Alltägliches tut – das liebt Andrea Kemper an ihrem Beruf. „Man muss aber immer lernfähig bleiben“, resümiert sie. „Es gibt ja immer neuen Fortschritt, den man mitmachen muss, neue Maschinen und neue Programme.“
Nun möchte die Zerspanungsmechanikerin erst einmal Berufserfahrung sammeln. „Und in ein paar Jahren sehe ich weiter.“ Neben ihrer Arbeit widmet sie sich derzeit außerdem einem Wettbewerb der „Charta der Vielfalt e.V.“. Die eigens dafür gegründete Projektgruppe innerhalb der IMI Erwitte besteht aus 12 jungen Menschen bis 26 Jahren, darunter auch drei Azubis. Bis Ende Juni wollen sie gemeinsam ein Konzept erarbeiten, wie man Diversity am Arbeitsplatz sichtbarer machen kann.
Die duale Ausbildung zum/r Zerspanungsmechaniker/in dauert dreieinhalb Jahre. Werken mit den eigenen Händen ist dabei ebenso gefragt, wie das Programmieren von CNC-Maschinen. Im letzten Lehrjahr kann man sich auf eine Fachrichtung spezialisieren. Zur Auswahl stehen Drehtechnik (CNC-Dreher), Frästechnik, Schleiftechnik und Drehautomatentechnik. Die Arbeit eines/r Zerspanungsmechaniker/in verlangt höchste Präzision und Sorgfalt, da die hergestellten Bauteile alle exakt nach Maß angefertigt werden müssen.
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