Bock auf Schnaps?!

Feuerbock – hinter dieser Marke stecken Max Lewe und Ingo Trudewind aus Elspe – Cousins und Tüftler mit einer Schnapsidee, die Erfolg verspricht.

Seit Ende 2020 gibt es ihren fruchtig-feurigen Likör „Feuerbock“ zu kaufen. Wie es dazu kam und was sie daraus gemacht haben? Das haben sie uns in einem Interview verraten.

Elspe. Die Idee zu Feuerbock kam Ingo und Max im Sommer 2020. Inspiriert wurden die beiden gebürtigen Lennestädter von Ingos Nachbarn in Elspe, der nicht nur eine Bienenzucht, sondern auch einen Obstgarten besitzt und das Beste von beidem gerne zu einem leckeren Likör verarbeitet. Nach Gesprächen mit Bekannten und Kollegen stand schnell fest: Einen Schnaps auf den Markt zu bringen geht immer – auch während Corona.

Die Mischung machts

Zunächst war ihr Schnaps-Projekt top-secret – zumindest für die Eltern der beiden. Max und Ingo sind sichtlich amüsiert, als sie den Grund dafür erklären: „Wie klingt das denn? Max studiert BWL, ich habe Maschinenbau studiert und dann kommen wir um die Ecke und sagen: Wisst ihr was? Wir machen jetzt Schnaps!“
Ingos Studium machte sich jedoch auch bei der Schnapsherstellung bezahlt: Da er fit in Chemie ist, kümmerte er sich darum das richtige Mischverhältnis zu finden.

In der heimischen Küche wurde gemixt und getüftelt. Bald war klar, Korn hat als Grundlage einen zu starken Eigengeschmack, also stiegen sie auf einen Himbeerbrand um. Die Frage nach einer fruchtigen Grundlage war hingegen schneller geklärt: Himbeere sollte es sein. Schließlich kam noch Apfel hinzu, mit der passenden Säure und Holunderblüte, um den Geschmack herb abzurunden – Doch das war noch nicht alles. Wieso eigentlich “Feuerbock”? Heimische Früchte und Blüten treffen auf eine Komponente mit ordentlich Feuer im Hintern. Als geheime Zutat wurde eine Prise Chili hinzugefügt. Das bockt ordentlich!

Kooperation mit regionalem Partner

Die richtige Geschmacksrichtung war gefunden, aber die Herstellung in großen Mengen sprengte die heimische Küche dann doch. Ein Partner und Profi musste her und so machten sich Ingo und Max mit ihrer Idee und Kreation auf den Weg zu Kempers Kornbrennerei, einer Traditionsbrennerei aus Olpe. „Wir sind zunächst mit etwas Zurückhaltung angeblickt worden und mussten dann selbstverständlich erstmal unsere Idee und unseren Plan vorstellen“, erzählt Ingo und Max fügt hinzu: „Wir mussten ihnen eine Perspektive zeigen und erklären, dass wir es ernst meinen und es nicht nur ein Hobby ist.“ Schlussendlich hat sich die Überzeugungsarbeit ausgezahlt. Was Max und Ingo dabei besonders freut: Alle Leistungen bleiben somit in der Region und machen Feuerbock zu einem echten Sauerländer Schnaps.

Kreative Verkostungsversuche

Kaum stand die Zusammenarbeit mit Kempers fest, schon gingen die wöchentlichen Verkostungen der Muster los – vor allem zur Freude von Nachbarn und Freunden. Da die Qualitätsbrennerei nur mit natürlichen Stoffen arbeitet, musste häufig neu gemischt und probiert werden. Das Nachbarschafts-Verkostungs-Team wurde dabei kreativ. Passt der Geschmack? Und schmeckt der Likör auch zu Vanilleeis? Schmeckt er im Sekt und kann man daraus auch Eiswürfel machen? Was sagen die Jäger, was die Frauen?

Was der feurig-fruchtige Likör mit 20% vol. alles kann, wenn er nicht im Schnapsglas landet, zeigen Max und Ingo mittlerweile auch auf ihrer Website und auf Instagram, mit über 4.000 Followern! Hier können sich alle Feuerbock-Fans Inspirationen für die heimische Küche holen. Ob Feuercosmo, Tiramisu lé Bock oder Burning Cupcakes – da ist sowohl für Cocktailfreunde als auch für Naschkatzen etwas dabei. 

Übrigens: Die exklusiv vom Sauerland Alpin Hotel in Schmallenberg entwickelten Cocktail-Kreationen stehen dort bereits auf der Getränkekarte und können an der Bar genossen werden.

Bockiger Vertriebseinstieg

12 Wochen nach Anfrage bei Kempers und diverse Kostproben später stand fest: Das ist er, der schmeckt. Feuerbock soll er heißen und im Dezember die Getränkeläden stürmen. Corona machte den Vertriebseinstieg jedoch unerwartet kompliziert. „Wegen des Lock-Downs vor Weihnachten war die Hölle los, alle waren sehr angespannt“, erklären Ingo und Max.

Unterkriegen ließen sich die zwei davon aber nicht. Sie setzten auf Influencer-Marketing und schafften es so immer mehr Sauerländer für ihre besondere Schnaps-Kreation zu begeistern. Bald wurde Feuerbock auch im Getränkehandel angefragt. Hier freuen sich Max und Ingo besonders über die Unterstützung und gute Zusammenarbeit mit den heimischen Händlern wie dem Olper Getränkeservice, Verse Getränkehandel aus Elspe, SixPack aus Eslohe und den Dornseifer Märkten. Mittlerweile gibt es Feuerbock nicht nur in einer 0,5 l Flasche, sondern auch als 2 cl Variante für unterwegs oder gerade in der passenden Größe für jede Veranstaltung. Auch handgefertigte Pralinen sind mittlerweile mit dem lecker, süffigen Schnaps verfügbar.

Feuerbock goes Bike-Festival?

Seitdem gelangt Feuerbock zu mehr und mehr Bekanntheit. „Unser Schnaps richtet sich in erster Linie an eine jüngere Zielgruppe, auch weil er so wandelbar ist“, sagt Ingo. Darin sehen die beiden einen klaren Vorteil beim Vertrieb.

Seine eigentliche Aufgabe steht dem Feuerbock coronabedingt aber erst noch bevor: Die Menschen zusammenzubringen. „Ob privat oder bei einem Event, die Leute sollen endlich wieder zusammen feiern können – und Feuerbock dabei trinken.“ Ein Bild schwebt den beiden bereits vor Augen: Feuerbock beim Dirt Masters in Winterberg, dem größten Freeride Festival Europas. „Es wäre ein Traum ihn dort auszuschenken!“

Und bis es so weit ist? Bis dahin erobert Feuerbock weiterhin das Sauerland und beweist, dass er mehr als nur Theke und Pinnchen kann.

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