Text: Christel Zidi

„Das Zwitschern der Vögel, wenn Hainbuchen und Erlen austreiben und das erste Lungenkraut dasteht. Wenn im Frühling alles langsam hellgrün wird - und es im Sommer dann ins Grüne übergeht. Im Herbst dann der Indian Summer.“ Försterin Diana Göke ist immer wieder fasziniert vom Wechsel der Jahreszeiten. Aber auch von der Regenerationsfähigkeit und der Dynamik des Waldes, mit den Umweltwidrigkeiten und dem Klimawandel umzugehen.  

Zartes Lenken

Die Försterin leitet ein rund 2000 Hektar großes, zweigeteiltes Revier. Ein Teil ist am Möhnesee, rund um den kleinen Ort Neuhaus, der andere bei Niederense, bis rüber nach Moosfelde. Schwerpunktmäßig ist sie mit der Waldbewirtschaftung beschäftigt, nach den Kalamitäten* speziell mit der Wiederaufforstung klimaangepasster Wälder mit standortgerechten Baumarten. Neben dieser „Hauptbaustelle“ bereitet sie auch Durchforstungsmaßnahmen vor, die dann mit ihren Mitarbeitern, ausgebildeten Forstwirten, durchgeführt werden.  Das „tolle CO2-neutrale Produkt Holz“ zu gewinnen, zu bewirtschaften und zu verkaufen, ist ihre Aufgabe und die macht ihr offensichtlich Freude: „Wenn diese dicke Eiche, eine ‚Sahne-Eiche’, zur Versteigerung geht und dann etwas total Wertvolles daraus gemacht wird oder - bei normalen Qualitäten - z. B. ein Fachwerkhaus daraus entsteht. Ja, das ist es, was mich fasziniert.“ 

Naturnaher Wald

Zur Holzgewinnung entnimmt sie aber nur einen gewissen Teil an Bäumen: „Keine ganzen Flächen abtreiben, wie wir das jetzt in der Kalamität gemacht haben, sondern im ganzen Bestand völlig verteilt immer mal einen Baum wegnehmen. Einer bedrängt vielleicht im Kronenraum. Wenn man den wegnimmt, dann hat man drei anderen Platz geschaffen.“ 

Und da ist der naturnahe Wald, der sich auch immer ein bisschen selbst reguliert: „Irgendwann nehme ich da mal eine dicke Eiche weg. Und in diesem Lichtkegel fällt dann wieder Naturverjüngung und zieht sich dann darin hoch. Das ist das, was wir unter neuem Waldbau verstehen. Die ganze Ökologie des Waldes ist auch ein ganz wichtiger Faktor, den ich auch immerzu beachten möchte und muss.“ 

Manche Bäume, sogenannte Biotop-Bäume, werden digitalisiert, d. h. markiert und dann in einem digitalen Forstsystem eingespielt. „Die weiße Schlangenlinie bedeutet, dass dieser Baum im Wald stehenbleibt, bis er irgendwann zusammenbricht, tot ist. Er dient dann als Baustein für die Ökologie, ist Habitat für andere Lebewesen.“  

"60 % meines Arbeitsalltages verbringe ich im Wald, 40 % im Büro"

- Diana Göke

Die Jagd

Auch die Jagd gehört zu ihren Aufgaben. Sika-Wild gibt es viel in ihren Revieren – wie auch im gesamten Arnsberger Wald – leider verursachen die Tiere erhebliche Schäden. Dann geht sie mit ihren Jagdhelfern zur Jagd und reguliert den Wildbestand. Und sie führt Jagdgäste, bzw. organisiert große Jagden. Wie prägend doch ein Vorname sein kann. Ob Dianas** Eltern das wohl bewusst war? 

Berufsweg

Diana Göke wollte schon immer Försterin werden: „Schon als ich ein kleines Steppken war. Das hat sich dann weiterentwickelt und durchgezogen. Irgendwann mit 14 war sie auf einer Informationsveranstaltung des BBZ, auf der u. a. der Försterberuf und der des Forstwirts vorgestellt wurde. „Da habe ich mich einmal kurz mit meinen Eltern angelegt und gesagt, dass ich unbedingt Forstwirtin werden will. Ich wollte so gern mit der Motorsäge arbeiten. Meine Eltern haben damals gesagt ‚Das machst du auf keinen Fall, das hältst du nicht durch’. Heute weiß ich, was sie meinten.“ 

Nach dem Abitur ging es nach Göttingen auf die Fachhochschule, wo sie dann Forstwirtschaft studierte und ihr Diplom machte. Danach war sie zunächst selbständig und arbeitete in der freien Wirtschaft, bis sie in den Landesbetrieb zurückgekommen ist: „So habe ich natürlich einen breiteren Horizont, habe mit ganz vielen im Wald arbeitenden Leuten zu tun gehabt und kenne mein Geschäft sehr gut. Ich habe nie vermisst, dass ich keine Forstwirt-Ausbildung habe - weil ich aber auch schon während des Studiums immer praktisch im Wald gearbeitet habe.“ 

Waldbaden

Wald-Baden ist für die Försterin kein Thema: „Ich mag die Bäume, aber ich gehe nicht hin und kuschle mit ihnen. Dazu bin ich mit meinem Beruf zu nah dran, zu praktisch eingestellt. Aber natürlich beruhigt auch mich der Wald – wenn die Vögel darin zwitschern und der Wind durch das Laub rauscht, das fährt auch mich runter.“  Immer mit dabei sind ihre Jagdhunde Sally und Jupp: „Ich habe ein schönes, erfülltes und zufriedenstellendes Leben – und meine Hunde auch.“ 

Das Berufsbild der Forstwirte

„Früher, als die Hänge voll mit Fichten waren, ging der Förster dorthin, zeichnete die Bäume rot an und dann kam der Forstwirt mit seiner Motorsäge, hat die gefällt und auf den Weg geschleppt. Das war so seine Arbeit, die Kernarbeit“, berichtet Diana Göke. Das Fällen und Aufarbeiten von Bäumen ist noch ein wichtiger Teil der Arbeit, aber die Arbeitsschwerpunkte haben sich verschoben. „Die großen Kalamitätsflächen erfordern viel Kulturbegründung. Das Pflanzen der Bäume wird in erster Linie manuell, z. B. mit Pflanzhacke oder Pflanzspaten durchgeführt. Zäune müssen zum Schutz der kleinen Pflanzen in unwegsamem Gelände gebaut werden. In den folgenden Jahren müssen die jungen Bäume gepflegt werden. Und es müssen Erholungseinrichtungen, wie Sitzbänke oder Schutzhütten gebaut und repariert werden.“ 

  • Die duale Ausbildung zum:zur Forstwirt:in dauert drei Jahre. 
  • Schulabschluss: möglichst Mittlere Reife 

* Kalamität: durch Schädlinge, Hagel, Sturm o.a. hervorgerufener schwerer Schaden   

**Diana ist in der römischen Mythologie die Göttin der Jagd 

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Text: Christel Zidi

„Das Zwitschern der Vögel, wenn Hainbuchen und Erlen austreiben und das erste Lungenkraut dasteht. Wenn im Frühling alles langsam hellgrün wird - und es im Sommer dann ins Grüne übergeht. Im Herbst dann der Indian Summer.“ Försterin Diana Göke ist immer wieder fasziniert vom Wechsel der Jahreszeiten. Aber auch von der Regenerationsfähigkeit und der Dynamik des Waldes, mit den Umweltwidrigkeiten und dem Klimawandel umzugehen.  

Zartes Lenken

Die Försterin leitet ein rund 2000 Hektar großes, zweigeteiltes Revier. Ein Teil ist am Möhnesee, rund um den kleinen Ort Neuhaus, der andere bei Niederense, bis rüber nach Moosfelde. Schwerpunktmäßig ist sie mit der Waldbewirtschaftung beschäftigt, nach den Kalamitäten* speziell mit der Wiederaufforstung klimaangepasster Wälder mit standortgerechten Baumarten. Neben dieser „Hauptbaustelle“ bereitet sie auch Durchforstungsmaßnahmen vor, die dann mit ihren Mitarbeitern, ausgebildeten Forstwirten, durchgeführt werden.  Das „tolle CO2-neutrale Produkt Holz“ zu gewinnen, zu bewirtschaften und zu verkaufen, ist ihre Aufgabe und die macht ihr offensichtlich Freude: „Wenn diese dicke Eiche, eine ‚Sahne-Eiche’, zur Versteigerung geht und dann etwas total Wertvolles daraus gemacht wird oder - bei normalen Qualitäten - z. B. ein Fachwerkhaus daraus entsteht. Ja, das ist es, was mich fasziniert.“ 

Naturnaher Wald

Zur Holzgewinnung entnimmt sie aber nur einen gewissen Teil an Bäumen: „Keine ganzen Flächen abtreiben, wie wir das jetzt in der Kalamität gemacht haben, sondern im ganzen Bestand völlig verteilt immer mal einen Baum wegnehmen. Einer bedrängt vielleicht im Kronenraum. Wenn man den wegnimmt, dann hat man drei anderen Platz geschaffen.“ 

Und da ist der naturnahe Wald, der sich auch immer ein bisschen selbst reguliert: „Irgendwann nehme ich da mal eine dicke Eiche weg. Und in diesem Lichtkegel fällt dann wieder Naturverjüngung und zieht sich dann darin hoch. Das ist das, was wir unter neuem Waldbau verstehen. Die ganze Ökologie des Waldes ist auch ein ganz wichtiger Faktor, den ich auch immerzu beachten möchte und muss.“ 

Manche Bäume, sogenannte Biotop-Bäume, werden digitalisiert, d. h. markiert und dann in einem digitalen Forstsystem eingespielt. „Die weiße Schlangenlinie bedeutet, dass dieser Baum im Wald stehenbleibt, bis er irgendwann zusammenbricht, tot ist. Er dient dann als Baustein für die Ökologie, ist Habitat für andere Lebewesen.“  

"60 % meines Arbeitsalltages verbringe ich im Wald, 40 % im Büro"

- Diana Göke

Die Jagd

Auch die Jagd gehört zu ihren Aufgaben. Sika-Wild gibt es viel in ihren Revieren – wie auch im gesamten Arnsberger Wald – leider verursachen die Tiere erhebliche Schäden. Dann geht sie mit ihren Jagdhelfern zur Jagd und reguliert den Wildbestand. Und sie führt Jagdgäste, bzw. organisiert große Jagden. Wie prägend doch ein Vorname sein kann. Ob Dianas** Eltern das wohl bewusst war? 

Berufsweg

Diana Göke wollte schon immer Försterin werden: „Schon als ich ein kleines Steppken war. Das hat sich dann weiterentwickelt und durchgezogen. Irgendwann mit 14 war sie auf einer Informationsveranstaltung des BBZ, auf der u. a. der Försterberuf und der des Forstwirts vorgestellt wurde. „Da habe ich mich einmal kurz mit meinen Eltern angelegt und gesagt, dass ich unbedingt Forstwirtin werden will. Ich wollte so gern mit der Motorsäge arbeiten. Meine Eltern haben damals gesagt ‚Das machst du auf keinen Fall, das hältst du nicht durch’. Heute weiß ich, was sie meinten.“ 

Nach dem Abitur ging es nach Göttingen auf die Fachhochschule, wo sie dann Forstwirtschaft studierte und ihr Diplom machte. Danach war sie zunächst selbständig und arbeitete in der freien Wirtschaft, bis sie in den Landesbetrieb zurückgekommen ist: „So habe ich natürlich einen breiteren Horizont, habe mit ganz vielen im Wald arbeitenden Leuten zu tun gehabt und kenne mein Geschäft sehr gut. Ich habe nie vermisst, dass ich keine Forstwirt-Ausbildung habe - weil ich aber auch schon während des Studiums immer praktisch im Wald gearbeitet habe.“ 

Waldbaden

Wald-Baden ist für die Försterin kein Thema: „Ich mag die Bäume, aber ich gehe nicht hin und kuschle mit ihnen. Dazu bin ich mit meinem Beruf zu nah dran, zu praktisch eingestellt. Aber natürlich beruhigt auch mich der Wald – wenn die Vögel darin zwitschern und der Wind durch das Laub rauscht, das fährt auch mich runter.“  Immer mit dabei sind ihre Jagdhunde Sally und Jupp: „Ich habe ein schönes, erfülltes und zufriedenstellendes Leben – und meine Hunde auch.“ 

Das Berufsbild der Forstwirte

„Früher, als die Hänge voll mit Fichten waren, ging der Förster dorthin, zeichnete die Bäume rot an und dann kam der Forstwirt mit seiner Motorsäge, hat die gefällt und auf den Weg geschleppt. Das war so seine Arbeit, die Kernarbeit“, berichtet Diana Göke. Das Fällen und Aufarbeiten von Bäumen ist noch ein wichtiger Teil der Arbeit, aber die Arbeitsschwerpunkte haben sich verschoben. „Die großen Kalamitätsflächen erfordern viel Kulturbegründung. Das Pflanzen der Bäume wird in erster Linie manuell, z. B. mit Pflanzhacke oder Pflanzspaten durchgeführt. Zäune müssen zum Schutz der kleinen Pflanzen in unwegsamem Gelände gebaut werden. In den folgenden Jahren müssen die jungen Bäume gepflegt werden. Und es müssen Erholungseinrichtungen, wie Sitzbänke oder Schutzhütten gebaut und repariert werden.“ 

  • Die duale Ausbildung zum:zur Forstwirt:in dauert drei Jahre. 
  • Schulabschluss: möglichst Mittlere Reife 

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Text: Christel Zidi

„Das Zwitschern der Vögel, wenn Hainbuchen und Erlen austreiben und das erste Lungenkraut dasteht. Wenn im Frühling alles langsam hellgrün wird - und es im Sommer dann ins Grüne übergeht. Im Herbst dann der Indian Summer.“ Försterin Diana Göke ist immer wieder fasziniert vom Wechsel der Jahreszeiten. Aber auch von der Regenerationsfähigkeit und der Dynamik des Waldes, mit den Umweltwidrigkeiten und dem Klimawandel umzugehen.  

Zartes Lenken

Die Försterin leitet ein rund 2000 Hektar großes, zweigeteiltes Revier. Ein Teil ist am Möhnesee, rund um den kleinen Ort Neuhaus, der andere bei Niederense, bis rüber nach Moosfelde. Schwerpunktmäßig ist sie mit der Waldbewirtschaftung beschäftigt, nach den Kalamitäten* speziell mit der Wiederaufforstung klimaangepasster Wälder mit standortgerechten Baumarten. Neben dieser „Hauptbaustelle“ bereitet sie auch Durchforstungsmaßnahmen vor, die dann mit ihren Mitarbeitern, ausgebildeten Forstwirten, durchgeführt werden.  Das „tolle CO2-neutrale Produkt Holz“ zu gewinnen, zu bewirtschaften und zu verkaufen, ist ihre Aufgabe und die macht ihr offensichtlich Freude: „Wenn diese dicke Eiche, eine ‚Sahne-Eiche’, zur Versteigerung geht und dann etwas total Wertvolles daraus gemacht wird oder - bei normalen Qualitäten - z. B. ein Fachwerkhaus daraus entsteht. Ja, das ist es, was mich fasziniert.“ 

Naturnaher Wald

Zur Holzgewinnung entnimmt sie aber nur einen gewissen Teil an Bäumen: „Keine ganzen Flächen abtreiben, wie wir das jetzt in der Kalamität gemacht haben, sondern im ganzen Bestand völlig verteilt immer mal einen Baum wegnehmen. Einer bedrängt vielleicht im Kronenraum. Wenn man den wegnimmt, dann hat man drei anderen Platz geschaffen.“ 

Und da ist der naturnahe Wald, der sich auch immer ein bisschen selbst reguliert: „Irgendwann nehme ich da mal eine dicke Eiche weg. Und in diesem Lichtkegel fällt dann wieder Naturverjüngung und zieht sich dann darin hoch. Das ist das, was wir unter neuem Waldbau verstehen. Die ganze Ökologie des Waldes ist auch ein ganz wichtiger Faktor, den ich auch immerzu beachten möchte und muss.“ 

Manche Bäume, sogenannte Biotop-Bäume, werden digitalisiert, d. h. markiert und dann in einem digitalen Forstsystem eingespielt. „Die weiße Schlangenlinie bedeutet, dass dieser Baum im Wald stehenbleibt, bis er irgendwann zusammenbricht, tot ist. Er dient dann als Baustein für die Ökologie, ist Habitat für andere Lebewesen.“  

"60 % meines Arbeitsalltages verbringe ich im Wald, 40 % im Büro"

- Diana Göke

Die Jagd

Auch die Jagd gehört zu ihren Aufgaben. Sika-Wild gibt es viel in ihren Revieren – wie auch im gesamten Arnsberger Wald – leider verursachen die Tiere erhebliche Schäden. Dann geht sie mit ihren Jagdhelfern zur Jagd und reguliert den Wildbestand. Und sie führt Jagdgäste, bzw. organisiert große Jagden. Wie prägend doch ein Vorname sein kann. Ob Dianas** Eltern das wohl bewusst war? 

Berufsweg

Diana Göke wollte schon immer Försterin werden: „Schon als ich ein kleines Steppken war. Das hat sich dann weiterentwickelt und durchgezogen. Irgendwann mit 14 war sie auf einer Informationsveranstaltung des BBZ, auf der u. a. der Försterberuf und der des Forstwirts vorgestellt wurde. „Da habe ich mich einmal kurz mit meinen Eltern angelegt und gesagt, dass ich unbedingt Forstwirtin werden will. Ich wollte so gern mit der Motorsäge arbeiten. Meine Eltern haben damals gesagt ‚Das machst du auf keinen Fall, das hältst du nicht durch’. Heute weiß ich, was sie meinten.“ 

Nach dem Abitur ging es nach Göttingen auf die Fachhochschule, wo sie dann Forstwirtschaft studierte und ihr Diplom machte. Danach war sie zunächst selbständig und arbeitete in der freien Wirtschaft, bis sie in den Landesbetrieb zurückgekommen ist: „So habe ich natürlich einen breiteren Horizont, habe mit ganz vielen im Wald arbeitenden Leuten zu tun gehabt und kenne mein Geschäft sehr gut. Ich habe nie vermisst, dass ich keine Forstwirt-Ausbildung habe - weil ich aber auch schon während des Studiums immer praktisch im Wald gearbeitet habe.“ 

Waldbaden

Wald-Baden ist für die Försterin kein Thema: „Ich mag die Bäume, aber ich gehe nicht hin und kuschle mit ihnen. Dazu bin ich mit meinem Beruf zu nah dran, zu praktisch eingestellt. Aber natürlich beruhigt auch mich der Wald – wenn die Vögel darin zwitschern und der Wind durch das Laub rauscht, das fährt auch mich runter.“  Immer mit dabei sind ihre Jagdhunde Sally und Jupp: „Ich habe ein schönes, erfülltes und zufriedenstellendes Leben – und meine Hunde auch.“ 

Das Berufsbild der Forstwirte

„Früher, als die Hänge voll mit Fichten waren, ging der Förster dorthin, zeichnete die Bäume rot an und dann kam der Forstwirt mit seiner Motorsäge, hat die gefällt und auf den Weg geschleppt. Das war so seine Arbeit, die Kernarbeit“, berichtet Diana Göke. Das Fällen und Aufarbeiten von Bäumen ist noch ein wichtiger Teil der Arbeit, aber die Arbeitsschwerpunkte haben sich verschoben. „Die großen Kalamitätsflächen erfordern viel Kulturbegründung. Das Pflanzen der Bäume wird in erster Linie manuell, z. B. mit Pflanzhacke oder Pflanzspaten durchgeführt. Zäune müssen zum Schutz der kleinen Pflanzen in unwegsamem Gelände gebaut werden. In den folgenden Jahren müssen die jungen Bäume gepflegt werden. Und es müssen Erholungseinrichtungen, wie Sitzbänke oder Schutzhütten gebaut und repariert werden.“ 

  • Die duale Ausbildung zum:zur Forstwirt:in dauert drei Jahre. 
  • Schulabschluss: möglichst Mittlere Reife 

* Kalamität: durch Schädlinge, Hagel, Sturm o.a. hervorgerufener schwerer Schaden   

**Diana ist in der römischen Mythologie die Göttin der Jagd 

Text: Christel Zidi

„Das Zwitschern der Vögel, wenn Hainbuchen und Erlen austreiben und das erste Lungenkraut dasteht. Wenn im Frühling alles langsam hellgrün wird - und es im Sommer dann ins Grüne übergeht. Im Herbst dann der Indian Summer.“ Försterin Diana Göke ist immer wieder fasziniert vom Wechsel der Jahreszeiten. Aber auch von der Regenerationsfähigkeit und der Dynamik des Waldes, mit den Umweltwidrigkeiten und dem Klimawandel umzugehen.  

Zartes Lenken

Die Försterin leitet ein rund 2000 Hektar großes, zweigeteiltes Revier. Ein Teil ist am Möhnesee, rund um den kleinen Ort Neuhaus, der andere bei Niederense, bis rüber nach Moosfelde. Schwerpunktmäßig ist sie mit der Waldbewirtschaftung beschäftigt, nach den Kalamitäten* speziell mit der Wiederaufforstung klimaangepasster Wälder mit standortgerechten Baumarten. Neben dieser „Hauptbaustelle“ bereitet sie auch Durchforstungsmaßnahmen vor, die dann mit ihren Mitarbeitern, ausgebildeten Forstwirten, durchgeführt werden.  Das „tolle CO2-neutrale Produkt Holz“ zu gewinnen, zu bewirtschaften und zu verkaufen, ist ihre Aufgabe und die macht ihr offensichtlich Freude: „Wenn diese dicke Eiche, eine ‚Sahne-Eiche’, zur Versteigerung geht und dann etwas total Wertvolles daraus gemacht wird oder - bei normalen Qualitäten - z. B. ein Fachwerkhaus daraus entsteht. Ja, das ist es, was mich fasziniert.“ 

Naturnaher Wald

Zur Holzgewinnung entnimmt sie aber nur einen gewissen Teil an Bäumen: „Keine ganzen Flächen abtreiben, wie wir das jetzt in der Kalamität gemacht haben, sondern im ganzen Bestand völlig verteilt immer mal einen Baum wegnehmen. Einer bedrängt vielleicht im Kronenraum. Wenn man den wegnimmt, dann hat man drei anderen Platz geschaffen.“ 

Und da ist der naturnahe Wald, der sich auch immer ein bisschen selbst reguliert: „Irgendwann nehme ich da mal eine dicke Eiche weg. Und in diesem Lichtkegel fällt dann wieder Naturverjüngung und zieht sich dann darin hoch. Das ist das, was wir unter neuem Waldbau verstehen. Die ganze Ökologie des Waldes ist auch ein ganz wichtiger Faktor, den ich auch immerzu beachten möchte und muss.“ 

Manche Bäume, sogenannte Biotop-Bäume, werden digitalisiert, d. h. markiert und dann in einem digitalen Forstsystem eingespielt. „Die weiße Schlangenlinie bedeutet, dass dieser Baum im Wald stehenbleibt, bis er irgendwann zusammenbricht, tot ist. Er dient dann als Baustein für die Ökologie, ist Habitat für andere Lebewesen.“  

"60 % meines Arbeitsalltages verbringe ich im Wald, 40 % im Büro"

- Diana Göke

Die Jagd

Auch die Jagd gehört zu ihren Aufgaben. Sika-Wild gibt es viel in ihren Revieren – wie auch im gesamten Arnsberger Wald – leider verursachen die Tiere erhebliche Schäden. Dann geht sie mit ihren Jagdhelfern zur Jagd und reguliert den Wildbestand. Und sie führt Jagdgäste, bzw. organisiert große Jagden. Wie prägend doch ein Vorname sein kann. Ob Dianas** Eltern das wohl bewusst war? 

Berufsweg

Diana Göke wollte schon immer Försterin werden: „Schon als ich ein kleines Steppken war. Das hat sich dann weiterentwickelt und durchgezogen. Irgendwann mit 14 war sie auf einer Informationsveranstaltung des BBZ, auf der u. a. der Försterberuf und der des Forstwirts vorgestellt wurde. „Da habe ich mich einmal kurz mit meinen Eltern angelegt und gesagt, dass ich unbedingt Forstwirtin werden will. Ich wollte so gern mit der Motorsäge arbeiten. Meine Eltern haben damals gesagt ‚Das machst du auf keinen Fall, das hältst du nicht durch’. Heute weiß ich, was sie meinten.“ 

Nach dem Abitur ging es nach Göttingen auf die Fachhochschule, wo sie dann Forstwirtschaft studierte und ihr Diplom machte. Danach war sie zunächst selbständig und arbeitete in der freien Wirtschaft, bis sie in den Landesbetrieb zurückgekommen ist: „So habe ich natürlich einen breiteren Horizont, habe mit ganz vielen im Wald arbeitenden Leuten zu tun gehabt und kenne mein Geschäft sehr gut. Ich habe nie vermisst, dass ich keine Forstwirt-Ausbildung habe - weil ich aber auch schon während des Studiums immer praktisch im Wald gearbeitet habe.“ 

Waldbaden

Wald-Baden ist für die Försterin kein Thema: „Ich mag die Bäume, aber ich gehe nicht hin und kuschle mit ihnen. Dazu bin ich mit meinem Beruf zu nah dran, zu praktisch eingestellt. Aber natürlich beruhigt auch mich der Wald – wenn die Vögel darin zwitschern und der Wind durch das Laub rauscht, das fährt auch mich runter.“  Immer mit dabei sind ihre Jagdhunde Sally und Jupp: „Ich habe ein schönes, erfülltes und zufriedenstellendes Leben – und meine Hunde auch.“ 

Das Berufsbild der Forstwirte

„Früher, als die Hänge voll mit Fichten waren, ging der Förster dorthin, zeichnete die Bäume rot an und dann kam der Forstwirt mit seiner Motorsäge, hat die gefällt und auf den Weg geschleppt. Das war so seine Arbeit, die Kernarbeit“, berichtet Diana Göke. Das Fällen und Aufarbeiten von Bäumen ist noch ein wichtiger Teil der Arbeit, aber die Arbeitsschwerpunkte haben sich verschoben. „Die großen Kalamitätsflächen erfordern viel Kulturbegründung. Das Pflanzen der Bäume wird in erster Linie manuell, z. B. mit Pflanzhacke oder Pflanzspaten durchgeführt. Zäune müssen zum Schutz der kleinen Pflanzen in unwegsamem Gelände gebaut werden. In den folgenden Jahren müssen die jungen Bäume gepflegt werden. Und es müssen Erholungseinrichtungen, wie Sitzbänke oder Schutzhütten gebaut und repariert werden.“ 

  • Die duale Ausbildung zum:zur Forstwirt:in dauert drei Jahre. 
  • Schulabschluss: möglichst Mittlere Reife 

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**Diana ist in der römischen Mythologie die Göttin der Jagd 

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