VDE-Institut jagt Produktpiraten2
Gemeinsam mit Interpol sagt das VDE-Institut Plagiaten den Kampf an. Gefälschte Produkte gefährden zunehmend die Wirtschaftskraft. Plagiate von Elektroprodukten stellen zudem für den Verbraucher immer eine Gefahr dar, da nicht gewährleistet ist, dass das Material hochwertig ist und richtig verarbeitet wurde.
Aus diesem Grund hat Interpol das Projekt „Overshock“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Plagiate zu erkennen und organisierte Kriminalität zu bekämpfen. Mit am Projekt beteiligt ist das VDE-Institut. Seine Prüfingenieure schulen Zollbeamten und Marktaufsichtsbehörden, damit sie Missbrauchsfälle und Plagiate leichter ausfindig machen können.
„Wir haben bereits vor geraumer Zeit eine eigene Abteilung aufgebaut, die sich auf die Verfolgung von Missbrauchsfällen des VDE-Zeichens konzentriert“, erklärt Dr.-Ing. Klaus Kreß, Leiter der Zertifizierungsstelle des VDE-Instituts. „Unsere Aufklärungsquote beträgt über 90 Prozent.“
158 Fälle deckten die Ermittler des VDE-Instituts im vergangenen Jahr auf. China ist mit 54 Missbrauchsfällen an erster Stelle, da mittlerweile der Großteil der Verbraucherprodukte von dort kommen.
Um Missbrauchsfälle entgegenzutreten, führt das VDE-Institut permanent Marktkontrollen durch. Ist ein Produkt auffällig geworden und es besteht der Verdacht auf Zeichenmissbrauch, führt das VDE-Institut Sonderinspektionen direkt im Werk durch – egal wo auf der Welt und das unangemeldet. Wird der Inspektor am Werkstor abgewiesen, entzieht das VDE-Institut dem Hersteller sofort die Zeichengenehmigung und erhebt eine Vertragsstrafe.
Das VDE-Institut ist eines der ersten Prüfhäuser, das die GPS-Daten der Hersteller in seine Datenbank aufnimmt. „In einigen Fällen gab der Hersteller uns eine falsche Werksadresse an. Besonders Gewiefte dagegen wollten unsere Inspektoren persönlich vom Hotel abholen und sie zum Werk fahren. Kennt sich ein Mitarbeiter im Land nicht aus, inspiziert er eventuell unbewusst die falsche Fabrik.“ Jeder VDE-Inspektor ist von daher mit einem GPS-Gerät ausgestattet und erfasst vor dem Haupteingang die Koordinaten des Werks und gleicht sie ab.
Wichtigstes Instrument für die Aufklärung der Verbraucher ist die „Schwarze Liste“ auf der Website des VDE-Instituts. Unter www.vde.com/zeichenmissbrauch werden entdeckte Plagiate und unsichere Produkte veröffentlicht. „Zusammen mit unserer Online-Zertifizierungsdatenbank ist dies unsere meistbesuchte Seite“, freut sich Kreß. www.vde.com
akz-o
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